BUND Landesverband Bremen

Für besseren Igelschutz: Mähroboter bitte nicht nachts verwenden

03. Mai 2024 | Stadtnatur

BUND-Appell: Mähroboter auf keinen Fall nachts verwenden

Mähroboter zerstören nicht nur Lebensraum für Insekten, sondern sind auch eine Gefahr für Igel.  (Markus Distelrath / Pixabay)

Der BUND appelliert jetzt an Gartenbesitzerinnen und –besitzer, ihre Mähroboter nicht mehr nachts laufen zu lassen. Denn nicht selten werden nachtaktive Igel durch diese Geräte massiv verletzt. Kurzgeschorene Rasenflächen bieten darüber hinaus keinen Lebensraum für Kleintiere wie Insekten, Blindschleichen und Spitzmäuse.

„Es handelt sich um einen ungleichen Kampf, den die Igel nur verlieren können“, betont Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe Bernd Quellmalz vom BUND Bremen. „Die scharfen Schermesser der Mähroboter fügen den Igeln schwere Wunden zu. Da hilft auch das Einigeln nichts: Der Mähroboter rollt den Igel so lange vor sich her, bis er auf einen Widerstand trifft. Dann richtet sich der Roboter auf und verrichtet sein zerstörerisches Werk an dem Tier.“ Tierheime und Igelauffangstationen verzeichnen einen deutlichen Zuwachs an verletzten Igeln. In Hamburg waren es 2022 beispielsweise mehr als ein Drittel der im Tierheim abgegebenen Igel, die durch Mähroboter und andere Gartengeräte sowie Rattengift in Mitleidenschaft gezogen wurden (Quelle: Zeit online). Wenn manche Menschen kurze Rasenflächen bevorzugen. sollte das Mähen aber nicht mehr nachts und grundsätzlich nur nach vorheriger Nachsuche erfolgen.

„Viel besser wäre es aber, den Garten naturnah und tierfreundlich mit vielen heimischen Sträuchern und Blumen zu gestalten“, gibt der BUND-Sprecher einen Tipp. „Denn in einem kurz geschorenen Rasen ohne Blumen finden Insekten beispielsweise keine Nahrung mehr. Darunter leidet der Igel dann noch zusätzlich, aber auch andere Beutegreifer.“ Der Naturschützer fordert daher mehr Mut zur „Unordnung“ im Garten: Die mutmaßliche Unordnung ist vielmehr ein gesunder und wertvoller Lebensraum für unsere Tier- und Pflanzenwelt. „Nicht nur Heuschrecken fühlen sich im hohen Gras wohl, auch viele weitere Tiere brauchen hohe Wiesen um sich zurückzuziehen, zu ernähren oder auch um sich fortzupflanzen. Untersuchungen zeigen: In Altgrasstreifen mit Wildblumen sind ein Vielfaches der heimischen Tiere anzutreffen. In abgemähten Grünflächen liegt die Zahl der Wildtiere dagegen erheblich niedriger.

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