Zahlreiche Menschen kamen zur Demo unter dem Aufruf "Hände weg von der Horner Spitze"
(Bernd Quellmalz
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BUND Bremen)
Die Horner Spitze ist Kaltluftentstehungsgebiet und wichtiger Teil der größten Bremer Frischluftschneise, Hotspot der Artenvielfalt, kann im Sinne des Schwammstadtkonzepts Starkregen puffern und wird intensiv von Kindern und Jugendlichen genutzt. Kaum einem anderen Ort in Bremen erfüllt so viele Zukunftsanforderungen. Ausgerechnet hier ein Gewerbegebiet anzulegen, ist Ausdruck einer Politik von gestern, die immer weiter auf Flächenverbrauch zulasten unserer Grünzonen setzt.
Das Aktionsbündnis „Rettet die Horner Spitze“, das aus dem BUND, dem Verein Kinder Wald und Wiese, den Kleingartenvereinen Schwachhausen und Kornblume und der örtlichen Bürgerinitiative besteht, hat seinen jahrelangen Widerstand gegen die Zerstörung dieser grünen Oase nun vor die Bürgerschaft getragen. Im Anschluss an die Protestkundgebung wurde die Petition des Aktionsbündnisses zur Erhaltung der Horner Spitze vor dem Petitionsausschuss der Bremischen Bürgerschaft verhandelt, ohne dass es zu einem Ergebnis kam. Durch das jüngst öffentlich gewordene klare Bekenntnis der Bremer Grünen zum Erhalt der Horner Spitze ist darüber nun ein offener Konflikt in der rot-grün-roten Koalition ausgebrochen.
Das Wirtschaftsressort hatte im Vorwege eine Machbarkeitsuntersuchung der Bremer Wirtschaftsförderung öffentlich vorgestellt und auf der Basis die Bebauung im Senat beschließen lassen wollen. Der BUND hat zusammen mit dem Bündnis für eine lebenswerte Stadt diese Machbarkeitsuntersuchung kritisch unter die Lupe genommen und dabei zahlreiche gravierende Mängel festgestellt. Die von der Koalition selbst formulierten Bedingungen für die Bebauung sind eindeutig nicht erfüllt. Dennoch pushen Wirtschaftsressort und SPD das Projekt weiter.
- Einen geeigneten Ersatzstandort für den Verein Kinder Wald und Wiese mit seinen umweltpädagogischen Aktivitäten für Kinder und Jugendliche gibt es nicht.
- Die sehr hohe Bedeutung für die Artenvielfalt der Horner Spitze wird zwar anerkannt, ohne aber zu klären, wie und wo der Ausgleich für die geplante Totalzerstörung stattfinden soll. Dabei ist klar, dass das eigentlich gar nicht möglich ist.
- Die wichtigste Bremer Kalt- und Frischluftschneise würde mit der Zerstörung der Horner Spitze massiv beeinträchtigt. Diese Problematik wurde bislang gar nicht untersucht.