Ein Anblick, der seltener wird: Ein Turmvogelweibchen mit seiner Beute
(Chris Koch)
Turmfalken (Falco tinnunculus) sind im Bremer Umland und sogar in der Stadt kein seltenes Bild, denn sie gehören zu den typischen Vögeln der Kulturlandschaft.
Ursprünglich suchten sich Turmvögel als sogenannte "Felsenbrüter" Felsvorsprünge oder kleine Höhlen im Gestein. Heutzutage tut es auch tieferes Mauerwerk, ein Kirchturm oder der verlassene Balkon eines Hochhauses. Am Himmel erkennt man die Greifvögel an ihrer Silhouette mit den schmalen Flügeln und dem langen, abgerundeten Schwanz. Typisch ist auch der Rüttelflug, mit dem sie sich in der Luft halten, ohne sich vorwärts zu bewegen. Turmfalken ernähren sich vor allem von Mäusen und kleineren Vögeln, können aber auch gerne auf große Insekten und Eidechsen ausweichen.
Obwohl sie noch nicht als gefährdet gelten, geht ihr Bestand seit Jahren zurück (Quelle: Landesbund für Vogel- und Naturschutz). Die Hauptgründe dafür: Nahrungs- und Nistplatzmangel. Durch Flächenversiegelung und Bebauung verschwinden immer mehr wichtige Jagdreviere des Turmfalken und mit ihm auch seine Nahrung.
Der BUND Bremen setzt sich seit Jahren für alle Gebäudebrüter ein. Es ist wichtig, bei energetischen Gebäudesanierungen auch an Turmfalke, Spatz, Mauersegler & Co. zu denken. Wir überprüfen eingebaute Nisthilfen, klären Hausbesitzer*innen über Vogelschutzmaßnahmen auf, kartieren Vogelkolonien und setzen Schutzmaßnahmen um, die den Lebensraum verbessern sollen. Dass künstliche Vogelnisthilfen einen sinnvollen Beitrag zum Artenschutz leisten, konnten wir auch ganz konkret durch Kontrollen nachweisen.
Neugierig geworden oder bleiben noch Fragen? Der Arbeitskreis Ornithologie ist eine Anlaufstelle für Personen, die sich über vogelkundliche Themen informieren oder einen Einstieg in die Ornithologie finden möchten.