Endlich wieder da - der Weißstorch
(Georg Wietschorke
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BUND Bremen)
Der BUND Bremen informiert, dass mittlerweile die Storchenpaare aus ihrem Winterquartier in ihre Brutgebiete in der Hansestadt zurückgekehrt sind. Besonders in den Wiesen und Weiden rund um Bremen, vor allem im extensiv genutzten, feuchten Grünland, finden die Vögel reichlich Nahrung wie Frösche, Mäuse, Insekten und Regenwürmer. Um die Störche beobachten zu können, empfiehlt der BUND, das Niedervieland mit dem Rad zu erkunden. Im Mai/Juni sind in den Horsten die ersten Jungstörche zu sehen. Der BUND lädt Familien zu einem Besuch in die Storchenstation Berne am 17.5. ein.
„Jetzt im Frühling sind auf den Grünlandflächen in den Randbereichen von Bremen wieder Weißstörche anzutreffen. Von den großen Zugvögeln haben bereits viele ihre alten Neststandorte besetzt“, sagt Birgit Olbrich, Naturschutz-Expertin vom BUND Bremen. Im Süden des Naturschutzgebietes Brokhuchting sowie in den Randlagen vom Niedervieland, entlang der Stromer Landstraße und der Wiedbrokstraße, seien derzeit mindestens elf Storchennester mit Brutpaaren besetzt. Mindestens sieben weitere Horste liegen in der niedersächsischen Ochtumniederung. Rechts der Weser brüten derzeit mindestens sechs Storchenpaare im Blockland (1 Paar) und in den Wümmewiesen. Im Grünland wie zum Beispiel im Werderland sind mit Glück außerdem auch Gruppen von unverpaarten Störchen zu sehen. Olbrich: „Der Storch ist ein typischer Kulturfolger und findet in dem extensiv genutzten und auch überschwemmten Grünland und an Gewässern besonders viel Nahrung.“ Zurzeit sieht man die Störche durch die Wiesen laufen und nach Nahrung suchen. Die Brutzeit beträgt etwa 30 bis 32 Tage. Ab Ende Mai/Anfang Juni lassen sich auch die Jungvögel gut in den Nestern beobachten, bis sie nach rund acht Wochen flügge werden. Der BUND engagiert sich intensiv für den Erhalt des wertvollen Grünlandes – nicht nur für die Störche, sondern auch für viele andere bedrohte Arten. „Die Rückkehr der Störche zeigt, dass sich konsequenter Naturschutz und gezielte Maßnahmen langfristig auszahlen“, sagt die Biologin.
Noch im 20. Jahrhundert waren die Bestände des Weißstorches stark zurückgegangen. So gab es 1991 im Land Bremen nur ein Brutpaar. „Die Gründe für den Rückgang dieser schönen großen Vögel lag in der Intensivierung der Landwirtschaft und den Lebensraumverlusten durch Grünlandumbrüche und Trockenlegungen von Flussauen“, weiß Olbrich. „Die Nahrungstiere wie Insekten verschwanden durch den Einsatz von Pestiziden, und in den Winterquartieren der Störche in Afrika gab es zudem in den 1980er Jahren Dürreperioden, die sich auch auf die Störche auswirkten.“ Seit den 1990er Jahren erholen sich die Bestände des Weißstorches aber wieder, auch in Bremen. Doch die Störche sind in der Hansestadt weiterhin bedroht. „Sie können nur überleben, wenn ihnen genügend Lebensraum für die Fortpflanzung und auch ausreichend große Nahrungsgebiete zur Verfügung stehen“, betont Olbrich.
Die Störche sind vom Ochtumdeich im Niedervieland sehr gut zu sehen. Weitere Infos gibt es unter www.BUND-Bremen.net. Am 17. Mai 2025, 14 bis 17 Uhr lädt der BUND Familien zu einem Besuch in die Storchen-Pflegestation in Berne, Storchenweg 6 ein. Kosten: 5 Euro / Person + Getränke. Eine Verbindliche Anmeldung bis zum 15. Mai unter www.kinderwildnis-bremen.de ist erforderlich.
Bei Rückfragen:
Birgit Olbrich, BUND Bremen