BUND Landesverband Bremen
Hier wird ein Blick vom geschichtsträchtigen Bunker Valentin in Farge gewährt.

Was bewegt!

Themen aus Burglesum, Vegesack, Blumenthal.

Der Arbeitskreis BUND Bremen-Nord mischt sich ein

Homannsche Wiese  (Reinhard Schimke)

Von Anfang an besteht für das Leitungsteam des Arbeitskreises BUND Bremen-Nord Klarheit darüber, dass sich der Arbeitskreis politisch einmischen will. Seinem Vorsatz ließ das Leitungsteam aus Reinhold Koch, Anke Mirsch und Reinhard Schimke umgehend Taten folgen. Dies ist insofern beachtenswert, da sich das Leitungsteam erst im September 2020 neu konstituierte und erst wenige Wochen kannte, bevor es sich politisch einbrachte.

Sorge um überflüssige Versiegelung
In Einverständnis mit dem Arbeitskreis bezog das Leitungsteam unter anderem Stellung zum „Vorhabenbezogenen Bebauungsplan 109 Park Richardson in Burglesum“, wie das Vorhaben offiziell lautet. Der Bebauungsplan sieht einen Neubau einer Tagesförderstätte auf dem Gelände des Jugendgemeinschaftswerkes e.V. an der Richthofenstraße, St. Magnus, vor. In der Beiratssitzung am 3. November 2020 wurde das Thema besprochen. Die Sorge des Arbeitskreises dabei war, dass auf dem Gelände schützenswerte Bäume dem Neubau zum Opfer fallen und übermäßig Flächen versiegelt werden könnten.

Eindruck vor Ort eingeholt
Das Leitungsteam machte sich deshalb im Vorfeld der Beiratssitzung schlau und verschaffte sich vor Ort einen Eindruck. Dabei tauschte es sich sowohl mit dem Geschäftsführer des Jugendgemeinschaftswerkes aus als auch mit Anwohnern des betroffenen Areals Park Richardson, wo gebaut werden soll.

Die Sorge des Arbeitskreises war berechtigt, wie das Trio bei seiner Begutachtung feststellen konnte. Stattliche alte Bäume sollen gefällt werden, ein bislang unbebautes Parkareal zudem für Parkplätze herhalten. Das geht nicht, findet das Leitungsteam und nahm daraufhin schriftlich Stellung. Zudem meldete es sich bei der betreffenden Beiratssitzung zu Wort. Erfolgreich! Beide Vorhaben konnte der Arbeitskreis abwenden, so dass zwei große Rotbuchen nun erhalten bleiben und die Parkplätze dort gebaut werden, wo bereits eine Fläche versiegelt ist, siehe bei Interesse auch die Beschlussfassung des Beirates zum Tagesordnungspunkt: Vorhabenbezogener Bebauungsplan 109 "Park Richardson".  Besonders das Architekturbüro, welches die Pläne zum Bauvorhaben vorstellte, bedankte sich für die Einschätzung des BUNDs.

Hundefreilauffläche bringt BUND auf den Plan
Auch zu der hitzig diskutierten Hundefreilauffläche „Homannsche Wiese“ bei Knoops Park mischte sich der Arbeitskreis BUND Bremen-Nord ein. Hier ging es für die Beteiligten darum, sich überhaupt erst einmal einen Überblick über die Gemengelage zu verschaffen und die verschiedenen Standpunkte nachzuvollziehen. Was sagen die Hundebesitzer? Was der Landwirt, der die Homannsche Wiese betreut? Und gibt es eigentlich schützenswerte Vegetationsgesellschaften auf der Wiese?

Zu groß, zu wertvoll
Nach dieser Klärung stand für den Arbeitskreis fest: 1. Die auf der Hommanschen Wiese befindliche Glatthaferwiese ist absolut schützenswert und darf durch freilaufende Hunde keinesfalls gefährdet werden. 2. Eine Fläche von über 36.000 m², die zudem noch ohne Umzäunung Hunden als Freilauffläche zugutekommen soll, ist in seinem Größenverhältnis extrem überdimensioniert. Als 3. Argument kommt hinzu, dass das auf der Wiese eingebrachte Heu durch Hundeexkremente verunreinigt wird und für die Viehfütterung nicht mehr genutzt werden kann. Der Arbeitskreis gab hierzu eine Pressemitteilung raus.

Am 15. Dezember wurde das Thema unter Teilnahme der Senatorin für Umwelt, Dr. Maike Schäfer, und zahlreichen Verbandsvertreter*innen und interessierten Personen zum Teil sehr emotional diskutiert. Auch der BUND Bremen-Nord meldete sich zu Wort und brachte seine Argumente fachlich neutral vor. Sehr missmutig lenkte der Beirat schließlich nach zwei Stunden ein und kippte die Hommansche Wiese als Hundefreilauffläche, siehe hier auch den Beschluss des Beirats zum Tagesordnungspunkt: Hundefreilauffläche im Stadtteil Burglesum. 

Wir bleiben dran!
Einfach nur frech und ärgerlich ist, dass der Beirat erst einmal darüber abstimmen musste, ob sich überhaupt Interessensverbände wie BUND und NABU in der Diskussion zu Wort melden dürfen. Diesem wurde zwar schlussendlich zugestimmt, verweist aber auf die nicht tolerierbare Haltung hin, Vorhaben lieber im stillen Politkämmerlein austragen zu wollen, als sich die Expertise der Naturschutzverbände einzuholen und sich mit deren berechtigten Argumenten auseinander zu setzen.

Hier werden wir als Arbeitskreis BUND Bremen-Nord dranbleiben und sehr deutlich machen, dass wir in Naturschutzbelangen zukünftig im Bremer Norden mitreden werden und wollen!

In diesem Sinne wird der Arbeitskreis auch in 2021 mitmischen.

Für den Arbeitskreis BUND Bremen-Nord
Anke Mirsch , Reinhold Koch, Reinhard Schimke

 


 

Keine Hundeauslaufwiese im Knoops Park!

Stellungnahme des BUND Arbeitskreis Bremen-Nord

Der Arbeitskreis Bremen-Nord des BUND verfolgt mit Sorge die Bestrebungen von Hundehaltern, die landwirtschaftlich genutzte Wiese in Knoops Park in eine Hundewiese umzuwidmen.

Aus unserer Sicht sind naturschutzrechtliche Belange an dieser schützenswerten Wiese im historischen Knoops Wald gegenüber den Interessen der Hundehalter der Vorzug zu gewähren.

Auf der  nördlichen Glatthaferwiese (ca. 3,1 ha groß) und dem südlichen Magerrasen ca. 0,5 ha groß sind selten gewordenen Systeme die geschützt werden müssen. Die kräuterreiche Glatthaferwiese ist die "Pflanzengesellschaft des Jahres" 2019 in Deutschland!

Bei einer kürzlichen Begehung durch Dr. Josef Müller (vormals am Institut für Ökologie der Universität Bremen) wurde erst wieder die Vielzahl von teils gefährdeten Kräutern auf beiden Bereichen der Wiese festgestellt.

Die zurzeit nach einer Frühjahrsruhe praktizierte Mahd ab frühestens 6. Juni, ein- bis maximal zweischürig ist geeignet dies sicher zu stellen.

Dagegen haben durch Vielschnitt-Nutzung (4 bis 5 mal pro Jahr intensive Bewirtschaftung) und Mineraldüngung die früher artenreicheren Glatthaferwiesen ihren durch die Kräuter geprägten Blütenaspekt weitgehend verloren. 

Vom langjährigen Nutzer, einem örtlichen Biolandhof ist zu hören, dass im Viehfutter Erreger im Hundekot, Sandhaufen, aber auch Stöcke bei der extensiven Mäharbeit bereits zu teils großen Problemen geführt haben.  

Freier Auslauf für Hunde, den auch wir für notwendig erachten sollte daher an anderen Stellen im Stadtteil möglich sein. Plätze wie westlich des Raschenkampsweg (mit Heckeneinfriedigung) oder eine 2 ha große Fläche Ecke Steingut- / Loki-Schmidt-Straße, um nur zwei zu nennen werden vorgeschlagen.  Eine Parkwiese von 36.000 m2 dagegen ist völlig unangemessen auch im Vergleich zu anderen Hundeauslaufflächen in den Stadtteilen; überdies würde eine Einzäunung den Charakter dieser Parkwiese sehr abträglich sein.

Neben den naturschutzfachlichen Problemen sind ebenso Konflikte zwischen freilaufenden Hunden und erholungssuchenden Parkbesuchern sowie mit Radfahrern vorprogrammiert und bereits bekannt. Nach dem Bremischen Naturschutzgesetz haben sich in Parkanlagen Nutzer so zu verhalten, dass kein anderer gefährdet, geschädigt oder in seiner Erholungssuche gestört wird, was im vorliegenden Fall nicht auszuschließen ist.

Aus all dem zieht der BUND AK Bremen-Nord den Schluss, dass die Parkwiese in Knoops Wald als Hundewiese jedenfalls denkbar ungeeignet ist und dafür anderenorts geprüft werden sollte.


Natur- und Umweltschutz im Bremer Norden

BUND Arbeitskreis Bremen-Nord lädt zu Gruppentreffen ein

Das Leitungsteam des BUND Arbeitskreises Bremen-Nord mit Reinhard Schimke, Anke Mirsch und Reinhold Koch (v.l.n.r.).  (Bernd Quellmalz)

Bremen-Nord, 8. Oktober 2020. Der BUND Arbeitskreis Bremen-Nord lädt jetzt mit seinem neuen Leitungsteam Reinhold Koch, Anke Mirsch und Reinhard Schimke Interessierte zu seinem nächsten Gruppentreffen am Dienstag, 20. Oktober 2020, 19 Uhr ein. Wer sich für die Verbesserung der Umweltsituation in Bremen-Nord tatkräftig engagieren möchte, ist herzlich willkommen. Der BUND bittet um eine vorherige Anmeldung.

Bei einem ersten Treffen mit dem neuen Leitungsteam im September hatten die teilnehmenden Aktiven bereits Themen identifiziert, die ihnen besonders am Herzen liegen. Hierzu gehören zum Beispiel die Themen Trinkwasser, praktischer Naturschutz und Öffentlichkeitsarbeit ebenso wie Flächenbetreuung, Klimaschutz, Müll, Verkehr und Naturfotografie. Am 20. Oktober soll nun gemeinsam mit den Gruppenmitgliedern und weiteren Interessierten entschieden werden, worum sich der BUND in Bremen-Nord zukünftig schwerpunktsmäßig kümmern wird und welche Aktivitäten dazu durchgeführt werden.

Nachdem sich Manfred Severit und Rolf Röhrkasse aus der Leitung des BUND Arbeitskreises Bremen-Nord aus privaten Gründen zurück gezogen hatten, war eine Neuaufstellung notwendig. Der BUND Landesverband Bremen freut sich, mit Reinhold Koch, Anke Mirsch und Reinhard Schimke ein engagiertes Team gefunden zu haben und dankt den beiden Vorgängern für ihre langjährigen Verdienste um den Natur- und Umweltschutz aufs Herzlichste.

Wer an dem Treffen des BUND Arbeitskreises Bremen-Nord am 20.10. teilnehmen möchte, melde sich bitte mit Angabe des Namens und einer Telefonnummer unter eMail: ak_bremen-nord(at)bund-bremen.net an. Der Treffpunkt wird bei Anmeldung bekannt gegeben.



Preis - in der UN-Dekade "Biologische Vielfalt"

Übergabe einer Spende durch Schüler der Schule in der Richthofenstraße und eine Planzaktion des BUND Bremen-Nord

Ein zaghafter Anfang im Blindengarten nach der Korona Pandemie und somit eine Öffnung für die Öffentlichkeit wurde begleitet in der vorletzten Woche (26. Juni) durch eine Preisverleihung -Die Vereinten Nationen haben zwischen die Jahren 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für biologische Vielfalt erklärt. Der begehrte Preis wurde nun dem BLINDENGARTEN zu teil.

Am 10.8. bedankte sich Betina Hornhues (frühere M.d.B.) und Ortsamtsleiter Florian Böhlke für die  Pflanzaktion eines Apfelbaums durch den BUND Bremen-Nord.

Zeitgleich überreichte eine Schülerabordnung der Schule St. Magnus einen großen Scheck von 1361€ die durch eine Spendenaktion zusammengekommen sind, dieses soll für ein Insektenhotel und weiter kleine Projekte im Blindengarten genutzt werden.



Jakobskreuzkraut

Es ist zum Verzweifeln. Das Jakobskreuzkraut verbreitet sich weiter und dringt jedes Jahr weiter auf unsere landwirtschaftlichen Flächen vor

Hallo, 

es ist zum Verzweifeln. Das Jakobskreuzkraut verbreitet sich weiter und dringt jedes Jahr weiter auf unsere landwirtschaftlichen Flächen vor. Das Ausreißen der Einzelpflanzen nimmt jedes Jahr mehr Kraft und Zeit in Anspruch. Unsere Flächennachbarn, so auch das Amt für Straßen und Verkehr (ASV), Umweltbetrieb Bremen (UBB) und einzelne private Haushalte dagegen lassen die Pflanzen stehen und deren Samen fliegen auf unsere Wiesen und Weiden und bilden im nächsten Jahr neue Pflanzen. Nur wenn alle sich engagieren würden, können wir unsere landwirtschaftlichen Flächen im Natur-, Landschafts- und Wasserschutzgebiet erhalten. 

Biolandhof Blumenthal

Ulli & Carola Vey

Derzeit blüht das giftige Jakobskreuzkraut; sie sollten es jetzt entfernen. Unsere Tipps, wie sie es erkennen und was zu tun ist

Zurzeit blüht das Jakobskreuzkraut oder es steht kurz davor. Häufig wird es mit dem Wiesenpippau verwechselt. Diese Pflanze ist nicht giftig. Ein Blick in Google zeigt sehr eindeutige Bilder, die man leicht zuordnen kann. Charakteristisch für das giftige Jakobskreuzkraut sind die dreizehn kreisförmig angeordneten Blütenblätter.

Das gelb blühende Jakobskreuzkraut findet sich jetzt vor allem auf nicht genutzten oder nicht gepflegten Flächen entlang von Straßen, Wegrändern und Zäunen sowie auf schlecht gepflegten Wiesen und Weiden. Das Wasserkreuzkraut kommt auf feuchten Flächen (Nass- und Moorwiesen) auch bei intensiver Nutzung vor.

Alle Pflanzenteile sind giftig

Pflanzenbauexperte Friedrich Merz vom Regierungspräsidium Stuttgart warnt: „Alle Pflanzenteile der Kreuzkräuter sind im frischen und konservierten Zustand sehr giftig für Pferde und Kühe. Schafe und Ziegen sind weniger gefährdet.“ Auf der Weide meiden die Tiere die Pflanzen aufgrund der Bitterstoffe, in Heu und Silage werden sie mitgefressen.

Kreuzkräuter können sich durch überreichliche Samenbildung schnell ausbreiten. Wo das Jakobskreuzkraut näher als 100 Meter von Wiesen oder Weiden entfernt wächst, besteht ein mittleres bzw. hohes Risiko des Einwanderns. 

Ausstechen und nachsäen

Dort und auf dem Wirtschaftsgrünland sollten einzelne Pflanzen konsequent vor der Samenbildung mit der Wurzel ausgerissen oder ausgestochen und entsorgt werden. Am besten geht das mit einem Unkrautstecher. Ampferstecher sind weniger gut geeignet.

Der Kontakt mit der Pflanze kann Hautreizungen hervorrufen. Empfindliche Personen sollten daher Handschuhen tragen. 

Es bestehen Verwechslungsmöglichkeiten mit weiteren zurzeit gelb blühenden Pflanzen, wie etwa Rainfarn, Johanniskraut und Wiesenpippau.

Auf Wirtschaftsgrünland sollten die entstehenden Lücken umgehend mit Gras nachgesät werden, damit es nicht zum Neuaustrieb von Samen der Kreuzkräuter kommen kann.

Per Schnitt zurückdrängen

Ein Zurückdrängen funktioniert bei stärkerem Befall durch zweimal Mähen pro Jahr, wenn mehr als die Hälfte der Pflanzen erste offene Blüten hat. Verfüttern Sie das Schnittgut nicht!

Wasserkreuzkraut lässt sich durch einen späten Schnitt im Herbst und Abräumen des Schnittguts unterdrücken. Wiederholte Mahd zur Blüte durch Schnitte im Juli, August und Oktober mit anschließendem Abräumen hilft auch hier.

Bei Massenauftreten auf Wiesen (nach dem letzten Schnitt) und Weiden kann ein Herbizid eingesetzt werden. Zum Zeitpunkt des Rosettenstadiums, kurz bevor der Stängel geschoben wird, ist beispielsweise mit 2,0 l/ha Simplex ein guter Bekämpfungserfolg möglich. Es sind viele Auflagen einzuhalten, etwa bei der Verwendung von Gärresten oder Gülle. Entstehende Lücken sollten nachgesät werden.

Text:zur Verfügunggestellt von

Biolandhof Blumenthal

Ulli & Carola Vey



Blühende Verkehrsinsel erstmal passé

Bremen-St.Magnus, 4. Juni 2020. Nachdem der BUND und eine Nachbarschaftsinitiative erst am vergangenen Freitag, 29. Mai, ihr neues Projekt zur Entwicklung eines blühenden Insektenbiotops auf einer Verkehrsinsel an der Einmündung der Leuchtenburger Straße in die Lesumer Heerstraße der Öffentlichkeit vorgestellt hatten, wurde diese Fläche am 4. Juni im Auftrag des Umweltbetriebs Bremen-Nord nun gemäht. Eine Mahd wäre aus Gründen des Insektenschutzes aber erst im September sinnvoll gewesen, wie es BUND und Nachbarschaftsinitiative auch geplant hatten. Sie bedauern das vorzeitige Mähen, weil es vielen Insekten nun erst einmal ihrer Nahrungsgrundlage beraubt. BUND und Nachbarschaftsinitiative betonen, dass dieses Vorgehen nicht mit ihnen abgestimmt war und schon gar nicht in ihrem Auftrag geschah. Erst vor kurzem hatte der Umweltbetrieb diese Fläche an die Anwohnerin Corinna Hagedorn zur Pflege überlassen. Unterstützt vom BUND Arbeitskreis Bremen-Nord möchte sie hier einen Lebensraum für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten schaffen.

Noch am 2. Juni trafen sich drei Aktive von BUND und Nachbarschaftsinitiative zu einer Bestandsaufnahme der blühenden und kurz vor der Blüte stehenden Pflanzen. Sie fanden dabei 17 Arten von Blütenpflanzen sowie diverse Gräser. Blühende Schafgarben, Hornklee und Kratzdisteln wurden von diversen Hummeln beflogen. Die ca. 10 Pflanzen der Wegwarte standen kurz vor der Blüte und hätten dieses jetzt wieder öde Grasstück für mehrere Wochen täglich mit leuchtend blauen Blüten verschönt. Infolge der vorzeitigen Mahd ist von dieser Blütenpracht nun nichts mehr zu sehen. Der Umweltbetrieb hatte es offenbar versäumt, die Patenschaft dieses Grundstückes zu kennzeichnen, und so haben die beauftragten Arbeiter diese Fläche am 4. Juni nun gemäht. Der BUND hat den Umweltbetrieb mittlerweile darüber informiert.



Naturfläche für Schmetterlinge und Wildbienen

Der BUND Arbeitskreis Bremen-Nord entwickelt in St. Magnus eine Verkehrsinsel zu einem Insektenparadies.  (Manfred Severit)

Bremen-St. Magnus, 29. Mai 2020. Um den vielfach unerkannten Wildbienen, aber auch Schmetterlingen und anderen Insekten, einen kleinen, ihren Bedürfnissen angepassten Lebensraum zu bieten, hat eine Nachbarschaftsinitiative, tatkräftig unterstützt vom BUND Arbeitskreis Bremen-Nord, die Pflege für die Verkehrsinsel an der Leuchtenburger Straße  Ecke Lesumer Heerstraße in Bremen-St. Magnus übernommen. An dieser Stelle möchten die Initiatoren beispielhaft aufzeigen, was Bürgerinnen und Bürger in ihrem privaten Umfeld für mehr biologische Vielfalt tun können.

„Wir entwickeln und pflegen diese Verkehrsinsel für Wildbienen und Schmetterlinge - jenseits der üblichen Gartenbearbeitung“, sagt Corinna Hagedorn, Initiatorin dieses Projekts und Nachbarin der Fläche. „Uns ist es wichtig, dass sich Bürgerinnen und Bürger hier Anregungen für die eigene naturnahe Gartengestaltung oder aber auch für den Balkon holen.“ Die Verkehrsinsel besitzt einen mageren, sandigen Boden. „Der Aufwuchs aus Gras und mehrjährigen Stauden bietet einer Vielzahl von Insekten Nahrung und Unterschlupf“, erläutert Elke Noetzel-Horn, Biologin und Mitglied im BUND Arbeitskreis Bremen-Nord. „Hierbei sind die Stauden wichtige Pollen- und Nektarlieferanten für die Wildbienen und die Gräser Futterpflanzen für viele seltene Schmetterlinge.“ Das aufgestellte Totholz und das Insektenhotel bieten zudem ideale Nistplätze für Insekten. Insbesondere um auch den im Boden nistenden Wildbienen einen Lebensraum zu bieten, haben die Aktiven der Nachbarschaftsinitiative und des BUND in der Mitte der Fläche ein so genanntes Sandarium angelegt. Denn rund 70% aller bei uns vorkommenden Wildbienen-Arten legen ihre Eier im Boden ab. Die zukünftige Pflege wird nach der Herrichtung dieser Nistmöglichkeiten in einer jährlichen ein- bis zweimaligen Mahd und gelegentlichem Müllsammeln bestehen. Hierfür suchen die Initiatoren weitere Unterstützung. Wer mit machen möchte, wende sich bitte an bernd.quellmalz(at)bund-bremen.net.

Der Umweltbetrieb Bremen hat die Verantwortung für die Pflege an Corinna Hagedorn übertragen. Unterstützt wird das Projekt vom Beirat Burglesum und von der Firma Helge Schnirring, Gartenbau Schwanewede.

Hintergrund

In Deutschland sind mindestens 566 Wildbienenarten nachgewiesen, davon sind 228 Arten als bestandsgefährdet, 39 Arten als ausgestorben oder verschollen und 31 Arten vom Aussterben bedroht eingestuft. Auch viele der heimischen 3.700 Schmetterlingsarten, rund 190 davon gehören zu den Tagfaltern, stehen auf der Roten Liste. Dies liegt nicht nur an Monokulturen, Umweltgiften und Klimawandel, sondern auch daran, dass in Gärten und Parks statt einheimischer oft nur noch exotische Pflanzen gepflanzt werden. Von diesen können sich Raupen und Falter häufig nicht ernähren. Deshalb empfiehlt der BUND, im Garten ein Beet oder auf dem Balkon einen Kasten mit einheimischen Wildpflanzen anzulegen. Beispielsweise sind aromatische Kräuter wie Thymian und Melisse bei Schmetterlingen beliebt. Brennnessel, Löwenzahn, Distel, Wilde Karde, Malve, Königskerze und Seifenkraut werden vor allem von den Raupen bevorzugt.



Direktkontakt

Reinhold Koch, Reinhard Schimke, Anke Mirsch

Sprecher*innen-Team BUND Bremen-Nord
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