BUND Landesverband Bremen

Keine Hundeauslaufwiese im Knoops Park!

Stellungnahme des BUND Arbeitskreis Bremen-Nord

Der Arbeitskreis Bremen-Nord des BUND verfolgt mit Sorge die Bestrebungen von Hundehaltern, die landwirtschaftlich genutzte Wiese in Knoops Park in eine Hundewiese umzuwidmen.

Aus unserer Sicht sind naturschutzrechtliche Belange an dieser schützenswerten Wiese im historischen Knoops Wald gegenüber den Interessen der Hundehalter der Vorzug zu gewähren.

Auf der  nördlichen Glatthaferwiese (ca. 3,1 ha groß) und dem südlichen Magerrasen ca. 0,5 ha groß sind selten gewordenen Systeme die geschützt werden müssen. Die kräuterreiche Glatthaferwiese ist die "Pflanzengesellschaft des Jahres" 2019 in Deutschland!

Bei einer kürzlichen Begehung durch Dr. Josef Müller (vormals am Institut für Ökologie der Universität Bremen) wurde erst wieder die Vielzahl von teils gefährdeten Kräutern auf beiden Bereichen der Wiese festgestellt.

Die zurzeit nach einer Frühjahrsruhe praktizierte Mahd ab frühestens 6. Juni, ein- bis maximal zweischürig ist geeignet dies sicher zu stellen.

Dagegen haben durch Vielschnitt-Nutzung (4 bis 5 mal pro Jahr intensive Bewirtschaftung) und Mineraldüngung die früher artenreicheren Glatthaferwiesen ihren durch die Kräuter geprägten Blütenaspekt weitgehend verloren. 

Vom langjährigen Nutzer, einem örtlichen Biolandhof ist zu hören, dass im Viehfutter Erreger im Hundekot, Sandhaufen, aber auch Stöcke bei der extensiven Mäharbeit bereits zu teils großen Problemen geführt haben.  

Freier Auslauf für Hunde, den auch wir für notwendig erachten sollte daher an anderen Stellen im Stadtteil möglich sein. Plätze wie westlich des Raschenkampsweg (mit Heckeneinfriedigung) oder eine 2 ha große Fläche Ecke Steingut- / Loki-Schmidt-Straße, um nur zwei zu nennen werden vorgeschlagen.  Eine Parkwiese von 36.000 m2 dagegen ist völlig unangemessen auch im Vergleich zu anderen Hundeauslaufflächen in den Stadtteilen; überdies würde eine Einzäunung den Charakter dieser Parkwiese sehr abträglich sein.

Neben den naturschutzfachlichen Problemen sind ebenso Konflikte zwischen freilaufenden Hunden und erholungssuchenden Parkbesuchern sowie mit Radfahrern vorprogrammiert und bereits bekannt. Nach dem Bremischen Naturschutzgesetz haben sich in Parkanlagen Nutzer so zu verhalten, dass kein anderer gefährdet, geschädigt oder in seiner Erholungssuche gestört wird, was im vorliegenden Fall nicht auszuschließen ist.

Aus all dem zieht der BUND AK Bremen-Nord den Schluss, dass die Parkwiese in Knoops Wald als Hundewiese jedenfalls denkbar ungeeignet ist und dafür anderenorts geprüft werden sollte.

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