BUND Landesverband Bremen

Elektromobilität im Güterverkehr

Wenn man auf der Autobahn die X. LKW-Kolonne überholt, könnte man meinen, dass jedes Produkt vor dem Verkauf extra noch stundenlang durch die Gegend gekarrt wird. Tatsächlich ist das gar nicht so weit von der Realität entfernt. In Deutschland wird über 70% des Güterverkehrs über LKWs abgewickelt und die dabei zurückgelegten Wege werden immer länger. Das verstopft dann Autobahnen, wie Innenstädte und neben C02 fällt auch jede Menge Lärm und Feinstaub an.

Aber wie können wir Waren effizient und klimafreundlich von A nach B transportieren? Grundsätzlich gilt beim Warentransport, das gleiche wie beim Personentransport: Die Höhe der Emissionen variiert stark je nach Verkehrsträger: Güterzüge haben mit Abstand die beste Klimabilanz. Je besser er ausgelastet und je höher der Anteil an Ökostrom ist, desto besser.

Sorgfältig geplante Routen sind der Schlüssel zu emissionsarmem Transport. Für längere Wege sind Schiff und Bahn die optimale Wahl. Nur bei kurzen, innerstädtischen Strecken muss auf LKWs zurückgegriffen werden. Im niederländischen Utrecht hat sich dafür ein anwohner*innenfreundliches Modell bewährt. Dort werden innerhalb des Stadtkerns nur noch elektrobetriebene Mini-LKWs eingesetzt. Diese „Cargohopper“ pendeln zwischen einem Verteilzentrum am Stadtrand und der Innenstadt leise und emissionsfrei hin und her, die lauten und sperrigen LKWs sind aus dem Stadtzentrum verbannt.

Auch in Deutschland wird emissionsfreie Logistik getestet. Der Paketzustelldienst Hermes stellt seine Flotte nach und nach auf Elektrosprinter um. Auf politischer Ebene hat das Bundesumweltministerium seit Anfang des Jahres 2019 eine Teststrecke für LKWs mit Oberleitungen in Betrieb genommen, sodass auch elektrobetrieben LKWs auf die Autobahnen kommen, zumindest probeweise.

Diese Entwicklung geht aber viel zu langsam voran. Um die Klimaziele von Deutschland zu erreichen, muss auch beim Wirtschaftsverkehr eine drastische CO2-Reduktion erfolgen.

 

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