BUND Landesverband Bremen

Zukunftsfähige City-Logistik

Verstopfte Straßen, Staus und dicke Luft, all das wird auch verursacht durch den innerstädtischen Lieferverkehr. Neben dem motorisiertem Individualverkehr ist es dieser Verkehr, der zunehmend Probleme bereitet: Unter die Massen an PKWs reihen sich inzwischen immer mehr Lieferfahrzeuge, die nicht nur Geschäfte, sondern zunehmend auch Privathaushalte beliefern. Der Lkw-Anteil des Verkehr liegt bei rund 10%, der Wirtschaftsverkehr bei rund einem Viertel des Gesamtverkehrsaufkommens. Grund dafür ist auch die steigende Beliebtheit des Online-Shoppings, das gerade bei Berufstätigen immer mehr Anklang findet. Das erhöhte Aufkommen der Transporter auf den Straßen, aber auch die häufigen Stopps der Paketdienste in zweiter Reihe sorgen mit für die angespannte Verkehrslage in den Großstädten.

Das Problem ist also klar. Umso schwerer scheint es allerdings, die richtige Lösung zu finden. Die größte Herausforderung dabei sind sicherlich die unterschiedlichen Anforderungen, die Logistikunternehmen in den Metropolräumen erfüllen müssen. So müssen zum einen die individuellen Bedürfnisse der Anwohner und zum anderen der Druck, wirtschaftlich zu arbeiten, unter einen Hut gebracht werden. Diese völlig unterschiedlichen Anforderungen zeigen, dass allein ganzheitliche Lösungsansätze wirklich helfen können. Auch Bremen muss den Wirtschafts- und Güterverkehr umweltgerecht substituieren. Dies ist auch innerhalb Bremens wesentlich komplexer als bei privatem Pkw-Verkehr. Zudem sind die Handlungsmöglichkeiten des Landes bzw. der Kommune relativ begrenzt. Bei den Wirtschaftsverkehren besteht insbesondere auf Grund der Wachstumsprognosen ein großer Bedarf an umweltverträglichen Transportsystemen (Schiene statt Straße, Saubere Lkw). Vordringliches Ziel muss es sein, mehr Lkw-Verkehr aus der Stadt und vor allem aus den Wohnquartieren herauszuhalten. Deshalb muss mit Fertigstellung des Autobahnrings der A281 das Lkw-Führungsnetz dementsprechend neu gestrickt werden. Die Umweltzone sorgt schon heute für ein Durchfahrtsverbot hoch emittierender Lkw.

Ökologische Ansätze in der Citylogistik sind voranzutreiben. Hierzu muss die Kooperation von Transportunternehmen sowie der Einsatz von Elektrofahrzeugen weiterverfolgt und gefördert werden. Auch Gesprächskreise und Veranstaltungen mit dem Charakter von Transportbörsen können hier nützlich sein. Darüber hinaus sollte die Belieferung in der Innenstadt nur mit Fahrzeugen erfolgen dürfen, die höchste Umweltstandards hinsichtlich Lärm und Emissionen erfüllen. Um Entlastungen im Bereich der Lieferfahrzeuge zu erzielen, wurde mit europäischer Unterstützung in Bremen mit den Projekten PARFUM und SUGRE die Beschaffung von sauberen Nutzfahrzeugen mit mindestens Euro-V-Standard in den Jahren 2007 bis 2009 gefördert, allerdings nur in Höhe von insgesamt etwa 35.000 Euro. Solche Projekte sind wichtig. Sie müssen fortgeführt und aufgestockt werden. Elektromobilität ist gerade für die Citylogistik eine umweltfreundliche Alternative. Pakete können z.B. statt mit Dieseltransportern auch mit Lasten-Pedelecs oder Elektromobilen schnell und umweltfreundlich verteilt werden.

Carsharing statt Dienstwagen:

Gewerbliche Carsharingmodelle sind auch für Unternehmen, Verwaltungen, Organisationen und Vereine geeignet. CarSharing kann für Unternehmen hochinteressant sein, denn es bietet vielfältige Möglichkeiten, Mobilität in der Stadt effizienter und damit kostengünstiger bereitzustellen, da die Fixkosten der Fahrzeuge auf mehrere Nutzer verteilt werden. Gegebenfalls kann sogar auf einen eigenen Fuhrpark ganz verzichtet oder dieser deutlich verkleinert werden. Beratungsangebote für Unternehmen zu effizienten Fuhrparks (Mobilitätsmanagement, Fahrzeugkauf, Spritspartraining, Routenoptimierung, Partikelfilternachrüstung, …) sind sinnvoll. 

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