BUND Landesverband Bremen

2022 muss endlich Schwung in Bremer Klimaschutz bringen

03. Januar 2022 | Energie, Energiewende, Klimaschutz, Kohle, Mobilität, Mobilität, Nachhaltigkeit, Ressourcen & Technik

Ein Lichtblick zum Jahresende 2021: Eineinhalb Jahre Arbeit und ein wegweisender Bericht sind das Ergebnis der Bremer Klima-Enquetekommission. "Er ist zunächst aber nur bedrucktes Papier. Worte sind nun genug gewechselt, es müssen Taten folgen. Denn in der Realität des Jahres 2021 sind effektive Klimaschutzmaßnahmen in Bremen und Bremerhaven nur unzureichend vorangekommen. Symptomatisch: Die Solarcities Bremen und Bremerhaven und der Klimavorbehalt, beides von der Bürgerschaft schon 2020 beschlossenen, sind bis heute in den Mühlen der Senatsressorts hängen geblieben“, so Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Landesverbandes Bremen.

swb-Kohlekraftwerk Hastedt soll 2023 vom Netz (Foto: BUND-Archiv)

Mit dem weitgehend über alle Bürgerschaftsfraktionen geeinigten Abschlussbericht der Klima-Enqutekommission ist der Weg zur Klimaneutralität des Bundeslandes Bremen beschrieben. Die Ziele und die vorgeschlagenen Maßnahmen sind ehrgeizig, aber machbar: Umstellung der Stromversorgung auf Erneuerbare, grüne Stahlproduktion ohne Koks und Kohle, Wärmeversorgung ohne Öl und Gas, maximale Verbesserung des energetischen Standards bei Neu- und Bestandsgebäuden, Verwendung nachhaltiger Baustoffe… Umstritten dagegen bleiben die Maßnahmen im Verkehrssektor, da sich die SPD nicht zu echten Einschränkungen für den Autoverkehr durchringen konnte.

Mit Blick auf 2021 stellt BUND-Vorsitzender Dieter Mazur fest: „Die autofreie Innenstadt wurde im Dauerfeuer der Handelskammer sprachlich zur autoarmen Innenstadt und blieb bislang nahezu ohne Umsetzungsschritte.“ Und im gesamten Jahr 2021 ist auf den rund 2000 Bestandsgebäuden von Immobilien Bremen (IB) aus dem Zuständigkeitsbereich des Finanzressorts genau eine Solaranlage errichtet worden. Zugleich wurden privaten Initiativen für Solaranlagen auf öffentlichen Dächern nicht zugelassen. Viel zu viele Behörden nehmen Klimaschutz und den Bürgerschaftsauftrag Solarcity immer noch nicht ernst. Das muss in 2022 endlich anders werden. Hoffnung macht, dass auf dem neuen Distributionscenter der BLG in 2022 eine riesige Solaranlage in Betrieb gehen soll. Das würde für die bremische Solarstromproduktion einen kleinen Quantensprung bedeuten.

Auf kommunaler Ebene bestehen die größten Handlungsmöglichkeiten für den Klimaschutz im Gebäudebereich und beim Verkehr. Eine Bauwende hin zum nachhaltigen Bauen z.B. mit Holz als Hauptbaustoff und einem Stopp des Verbrauchs von unversiegelter Böden beim Neubau steht auf der Tagesordnung: Beim Bauen müssen konsequent maximale energetische Standards unter Berücksichtigung der im Gebäude bereits verbauten „grauen Energie“, die in Beton, Stahl, Ziegeln und Glas steckt, Anwendung finden. Solare Eigenstromgewinnung und erneuerbare Wärmeversorgung gehören selbstverständlich dazu.

Mit Blick auf den Verkehrssektor fordert BUND-Vorsitzender Dieter Mazur: „Bei der Mobilitätswende müssen endlich grundlegende Verbesserungen für Rad- und Fußverkehr, Busse und Bahnen umgesetzt werden, so wie sie schon vor mehr als sieben Jahren einvernehmlich in der Bürgerschaft mit dem Verkehrsentwicklungsplan 2025 beschlossen wurden - auch mit den Stimmen der SPD. Ein weiteres Jahr ohne neue Radpremiumroute ist nicht mehr akzeptabel.“

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