BUND Landesverband Bremen

9-Euro-Ticket - und was danach?

01. August 2022 | Mobilität

Der BUND Bremen fordert eine direkte Nachfolge zum bundesweiten 9-Euro-Ticket und den gleichzeitigen Ausbau der Angebote im ÖPNV.

Foto: Martin Rode

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht die Chance mit attraktiven Ticketpreisen und einer deutlichen Verbesserung des Angebots im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) dauerhafte Veränderungen im Mobilitätsverhalten der Bevölkerung anzustoßen. Die überaus große Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket belegt, dass die Menschen durchaus bereit sind, Bahnen und Busse zu nutzen, wenn die Parameter stimmen. Positiv zu bewerten ist auch, dass Verbundgrenzen beim 9-Euro-Ticket keine Rolle spielen. Innerhalb Bremens lohnte sich das Ticket schon ab der vierten Fahrt mit dem Bus oder der Straßenbahn. Umso wichtiger ist es, nun die Nutzer*innen nicht wieder zu verlieren – es braucht ein direktes Anschlussangebot ab September!


Wie stellt sich die Situation in Bremen dar? Dringend notwendig ist der zügige Ausbau des Straßenbahn- und Regio-S-Bahn-Netzes, um insbesondere Pendler*innen eine langfristige Alternative zum Auto zu bieten. „Bremen braucht bessere Takte und Anschlüsse rund um die Uhr sowie einen fahrscheinfreien ÖPNV, damit alle am gesellschaftlichen Leben teilhaben und mehr Menschen auf das Auto verzichten können“, so Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Landesverband Bremen. „In der Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans 2025 wurde die Steigerung der Attraktivität von Bus und Bahn durch eine bessere Tarifpolitik festgelegt. Die aktuelle Nachfrage legt aber auch schonungslos den Finger in die Wunde, wo es beim ÖPNV in Bremen noch hakt. Fehlende Angebote im ländlichen Raum, zu geringe Taktzeiten und zu kurze Züge, vor allem bei der Beförderung der Berufspendler*innen. Hier muss nachgesteuert werden.“
Das Ziel der Landesregierung muss die Verkehrsverlagerung vom Auto auf klimafreundliche Alternativen sein. Um so einen „Umsteige-Effekt“ zu erzielen, sollte der ÖPNV vor allem verlässlich, komfortabel, digitaler, sauber und barrierefrei sowie günstiger als das Autofahren sein.
Rode weiter: „Wir erwarten deshalb von der Bremer Landesregierung, dass sie sich dafür einsetzten, dass es ein direktes Nachfolgeangebot zum 9-Euro-Ticket gibt und der ÖPNV in Bremen zum echten Rückgrat der Mobilitätswende wird.“


Für eine nachhaltige Finanzierung der günstigen Tickets und der deutlichen Verbesserungen im ÖPNV fordert der BUND Bundesmittel und Landesmittel weiter aufzustocken. Zusätzliches Steuergeld durch Einnahmen aus der CO2-Abgabe, der Lkw-Maut, einer neuen, fahrleistungsabhängigen Pkw-Maut, einer Citymaut und erhöhte Parkgebühren müssen zur Finanzierung der Schieneninfrastruktur und dem ÖPNV genutzt werden. Zusätzlich fordert der BUND die Abschaffung aller klimaschädlichen Subventionen.


Kontakt:
Annika Fuchs, BUND Bremen: Annika.Fuchs@bund-bremen.net

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