BUND Landesverband Bremen

A 22 – überflüssig

26. August 2008 | Mobilität

BUND kritisiert: Unsystematisches Verfahren, Bürger werden nicht ernst genommen

„Die A 22 wird nach dem Bekunden der Antragsteller, der Straßenbaubehörden, noch nicht einmal wesentlich dafür benötigt, den Gütertransport aus den Häfen ins Hinterland zu ermöglichen, also: wozu braucht man die A 22?“ fragt Dr. Marita Wudtke vom BUND Niedersachsen in Nordenham am Tag der Anhörung zum Raumordnungsverfahren für die neue Autobahn. „Man braucht sie nicht!“, bekräftigt Martin Rode, BUND Bremen: „Zumal sie im Bundesverkehrswegeplan lediglich im sogenannten ‚weiteren Bedarf’ steht. Mobilitätsprognosen belegen Verkehrsrückgänge bis 2050 – die Autobahnplanung hat einen Prognosehorizont bis 2020 ... “

Für die geplante Küstenautobahn von Westerstede im Ammerland bis Drochtersen bei Stade fand jetzt der Erörterungstermin zum Raumordnungsverfahren statt – ein, wie Wudtke und Rode kritisieren, schlecht moderierter und unsystematischer Termin. Die Sitzungsleitung wurde seitens der Regierungsvertretung Lüneburg weitgehend der planenden Straßenbaubehörde überlassen, der BUND argwöhnt Voreingenommenheit der Genehmigungsinstanz.

Hauptkritikpunkt der beiden Landesverbände des BUND ist die fehlende Alternativenbetrachtung im Verfahren, beispielsweise sei der Ausbau der vorhandenen Bundesstraßen links und rechts der Weser, insbesondere die Bundesstraße B 71 zwischen Stade und Bremerhaven nicht geprüft worden. Dies ist besonders bedenklich, weil die Straßenbaubehörde in diesem Verfahren einen naturschutzfachlichen Planungsauftrag abzuarbeiten hat und mithin besonders exakt die Naturschutzbelange prüfen muss, da Vogelschutz-und FFH-Gebiete von der Trassenführung massiv betroffen sind. Eigenartig auch, so Wudtke, dass der Antragsteller offenbar mit einem für ihn positiven Ausgang des Verfahrens rechne, da bereits für die Trassenführung ein Vermessungsauftrag ausgeschrieben gewesen sei.

„Die zu erwartenden Umweltauswirkungen sind erheblich, lediglich leichte Verschiebungen der Trasse nach links oder rechts ersetzen eine qualifizierte Variantenprüfung nicht,“ moniert Martin Rode. „Wir lehnen die A 22 ab – sie ist unnötig und stellt ein unverantwortliches Risiko für Natur und Umwelt dar."

 

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