BUND Landesverband Bremen

Erdüberlastungstag am 29.7.: Bremen muss mehr tun!

26. Juli 2021 | Klimaschutz, Mobilität, Artenschutz

BUND: Auch Bremen muss endlich seine Hausaufgaben machen, denn für 2021 ist nichts mehr übrig

Schon Ende Juli hat die Menschheit alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die der Planet innerhalb dieses Jahres erzeugen und regenerieren kann. Auch Bremen trägt seinen Teil dazu bei. Der BUND fordert deshalb: Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise muss sich grundsätzlich ändern.

„Hitzesommer, Überschwemmungen und Brände: Die Alarmlampen stehen auf Rot“, betont Katja Muchow, Stellv. Geschäftsführerin des BUND Bremen. Die Auswirkungen der Klimakrise sind schon heute spür- und sichtbar. 2017 war in Bremen ein extrem nasses Jahr und 2018 ein extrem trockenes Jahr. Beide Jahre führten zu Ertrags- und damit zu Einkommensverlusten in der Landwirtschaft. „In der Bremer Politik werden die Signale zwar ernst genommen. Aber es geht leider nur in Minischritten voran, um den schon heute dramatischen Auswirkungen der Klimakrise und des weltweiten Artensterbens etwas entgegenzusetzen. Den Lippenbekenntnissen der Landesregierung müssen jetzt dringend große Schritte folgen.“ Würden weltweit alle Menschen so leben wie in Deutschland, bräuchte es drei Erden, um den Ressourcenbedarf zu decken, wie das „Global Footprint Network“ berechnet. Weltweit gesehen beutet die Menschheit den Planeten so stark aus, als hätte sie mehr als anderthalb Erden zur Verfügung. Das Ziel müsse daher sein, den Ressourcenverbrauch massiv zu senken und gerechter zu verteilen. „In unserem gemeinsamen Positionspapier mit dem Paritätischen fordern wir eine zukunftsgewandte Stadtentwicklungspolitik, die eine ausreichende Wohnungsversorgung von weniger privilegierten Haushalten gewährleistet und den Flächen-, Rohstoff- und Energieverbrauch verringert“, so Muchow. Die Sicherung von Grünräumen, Stadtnatur und Kleingartengebieten sowie eine umweltfreundliche Mobilität sind für die Lebens- und Umweltqualität in der Stadt unverzichtbar. Sie sorgen für frische Luft, bieten Abkühlung bei sommerlicher Hitze und speichern wertvolles Regenwasser in der Stadt. Deshalb muss nach Ansicht des BUND der bisherige expansive Flächenverbrauch in Bremen beendet und bis spätestens 2030 auf „netto null“ gesenkt werden.

Weitere Infos:

Bei Rückfragen: Katja Muchow, Stellv. Geschäftsführer BUND Bremen, Tel.: 0421 / 7900245

Hintergrund

Das Ziel der Bundesregierung muss es sein, den absoluten Ressourcenverbrauch stark zu senken. Gemeinsam mit 14 weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen fordert der BUND die Bundesregierung auf, bis 2050 die Nutzung von unbelebten Primärrohstoffen auf maximal 6 Tonnen und die Nutzung biotischer Primärrohstoffe auf maximal 2 Tonnen pro Person und Jahr zu begrenzen. Dazu ist als Zwischenziel, ähnlich wie in unserem Nachbarland Niederlande, eine Reduzierung von mindestens 50 Prozent bis zum Jahr 2030 nötig. Ein Policy-Paper, das diese Forderungen vertieft, gibt es unter: www.bund.net/ressourcenschutzziele. Der BUND hat gemeinsam mit dem Paritätischen Gesamtverband die „Zukunftsagenda für die Vielen“ vorgestellt. Dort finden sich zu neun Politikfeldern konkrete inhaltliche Forderungen, die einen Aufbruch in eine ökologische und sozial gerechte Republik näher beschreiben. Die Verbände fordern unter anderem, den weltweiten Ressourcenverbrauch drastisch zu reduzieren und Ressourcen weltweit gerechter zu verteilen. Die Zukunftsagenda finden Sie unter: www.zukunftsagenda.de. Auch in Bremen arbeiten der BUND und der Paritätische zusammen und haben schon Vorschläge für eine sozial-ökologische Transformation in der Hansestadt gemacht und veröffentlicht.

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