Auf Wanderschaft: Molche, Frösche und Kröten

26. Februar 2025 | Artenschutz, Stadtnatur

BUND bittet Verkehrsteilnehmer*innen um Rücksichtnahme für die bedrohten Tiere

Erdkröte auf Wanderschaft.  (Dennis Seiffert / pixabay)

Sobald es nachts wärmer wird und es auch noch regnet, beginnen jetzt Kröten, Fröschen und Molchen mit der alljährlichen, nächtlichen Wanderung. Der BUND ruft daher dazu auf, im Verkehr auf wandernde Amphibien zu achten und am besten die Straßen mit Wanderaktivitäten zu meiden. In Bremen gibt es starke Wanderbewegungen zum Beispiel im Hagenweg in Bremen-Wall, in der Lesumbroker Landstraße im Werderland sowie in der Lerchenstraße und Bahnhofstraße in Bremen-Nord.

„Wenn nachts die Temperatur über vier Grad steigt, werden Frösche, Kröten und Molche sich auf den Weg zu ihren Laichgebieten machen. Sollte es mit zunehmender Wärme auch noch feucht werden, wird eine Massenwanderung einsetzen – und damit leider an vielen Stellen auch oft ein Massensterben“, warnt Bernd Quellmalz, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim BUND Bremen. Wie jedes Jahr verlassen Molche, Kröten und Frösche in den ersten warmen Frühjahrsnächten ihre Winterquartiere und werden dabei zu Tausenden überfahren. Die Gefahr besteht nicht nur darin, dass die Lurche überfahren werden, sondern vor allem darin, dass bei Geschwindigkeiten von mehr als 30 km/h der Strömungsdruck der Autos auf die Fahrbahn die Tiere tötet. Außerdem sind sie nicht in der Lage, Fahrzeuge als tödliche Gefahr zu erkennen, und schon gar nicht, rechtzeitig zu flüchten. Dies ist einer der Gründe für die massive Abnahme der Amphibien-Populationen in den letzten Jahren. Daneben gefährden auch der Einsatz von Pestiziden und der Verlust an Kleingewässern die Amphibien. Alle Amphibienarten unterliegen daher inzwischen dem besonderen Artenschutz, und viele von ihnen stehen auf der „Roten Liste der gefährdeten Arten“. Der BUND bittet deshalb darum, in den nächsten Wochen abendliche und nächtliche Autofahrten auf den Wanderstrecken der Amphibien möglichst zu vermeiden und auch mit dem Fahrrad extrem aufmerksam zu fahren. Selbst vom Rad aus seien stillsitzende Tiere auf der Straße oft kaum zu erkennen.

Die längsten Strecken legen übrigens Erdkröten zurück, meistens nachts und in großer Zahl. Sie wandern ab Anfang März von ihren Überwinterungsorten in Wäldern, Parks und Gartengebieten oft über mehrere Kilometer zu den Laichgewässern. Besonders gute Laichgewässer ziehen mehrere hundert bis einige tausend Erdkröten an. Die Wanderung von einigen Froscharten beginnt in der Regel schon früher.

Wer den Tieren helfen möchte, kann Kröten und andere Lurche in deren Laufrichtung über die Straße tragen, um sie damit in Sicherheit zu bringen. Dabei darf aber auf keinen Fall die eigene Sicherheit gefährdet werden! Auf dem eigenen Grundstück rät der BUND dazu, „Amphibienfallen“ wie etwa Lichtschächte und Halterungen für Wäschespinnen abzudecken. Kellerabgänge sollten täglich kontrolliert werden, um eventuell dort gefangene Amphibien zu befreien.

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