BUND Landesverband Bremen

Aufenthaltsqualität der City gewinnt durch autofrei

22. Dezember 2020 | Klimaschutz, Klimawandel, Mobilität, Mobilität, Nachhaltigkeit, Umweltgifte, Umweltschutz

Der Forderungskatalog des Aktionsbündnisses Bremer Innenstadt hat viele Punkte aufgegriffen und neu zusammengesetzt, die schon länger diskutiert werden. BUND-Vorsitzender Dieter Mazur stellt fest: „Pläne gibt es zahlreich – etwa den Verkehrsentwicklungsplan. Es müssen endlich Umsetzungen erfolgen und dabei die Schaffung von Aufenthaltsqualität in einer menschengerechten Innenstadt ein zentrales Leitmotiv sein.“ Der BUND unterstützt Vorschläge, die dazu führen, die Innenstadt zu einem belebten, attraktiven Zentrum zu machen, das viel mehr leistet als Shopping. Für den BUND ist aber auch klar, dass die autofreie Innenstadt der Schlüssel für mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität gerade in den vernachlässigten Lagen der Altstadt ist. Breit beschlossene und durchfinanzierte Projekte wie Wallring und Domsheide dürfen nicht wieder in Frage gestellt werden. Die stadtgestalterische Bausünde der Martinistraße muss überwunden werden. Und Vorrang für den Umweltverbund geht nur mit deutlich weniger fahrendem und parkendem Autoverkehr.

Martinistraße endlich lebenswert umgestalten. (Foto: Georg Wietschorke)

In Zeiten des Klimawandels und drohender Hitzeperio­den muss Grün in der Stadt bei allen Maßnahmen zu Wohnen, Arbeiten und Verkehr stets mitgedacht werden. Ebenso muss es in Bezug auf die verkehrliche Erreichbarkeit der City strategisches Ziel sein, die Umweltbelastung  durch den motorisierten Individualverkehr (MIV), insbesondere durch dreckige Luft, Lärm und Flächenverbrauch deutlich zu reduzieren, so der BUND. Ausdrücklich begrüßt BUND-Vorsitzender Mazur das Ziel des Aktionsbündnisses, die Innenstadt an ihre Lebensader, die Weser, auch in ökologischer Hinsicht anzubinden. Genau deshalb muss aber auch die Martinistraße, wie in vielen bestehenden Konzepten schon vorgesehen, deutlich zurückgebaut und für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Generell muss es zwingend darum gehen, den Autodurchgangsverkehr durch die Innenstadt klar zu unterbinden. Offensichtlich unstreitig ist der Ausbau von ÖPNV und SPNV sowie eine Verkürzung der Takte und deutlich attraktivere Tarife. Der finanzielle Spielraum dafür lässt sich durch eine konsequente Parkraumbewirtschaftung gewinnen.

Mazur gibt abschließend zu bedenken: „Die Initiative des Aktionsbündnisses darf nun aber nicht dazu führen, dass bereits weit fortgeschrittene Projekte zur Steigerung der Attraktivität für umweltfreundliche Verkehre erneut ins Stocken geraten. Der Umbau des Wallrings zu einer Radpremiumstrecke mit Einrichtungsführung des Autoverkehrs ist über ein Bundesförderprogramm durchfinanziert und wartet auf den Startschuss. Der Umbau des Straßenbahnknotens Domsheide ist überfällig, eine Verlegung der Straßenbahn in die Martinistraße völlig abwegig.“

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