BUND Landesverband Bremen

Autofrei und sicher zur Schule von Anfang an!

27. August 2015 | Umweltschutz, Mobilität

Kinder, die zu Fuß zur Schule gehen, lernen besser und sind selbstständiger

Kinder, die zu Fuß zur Schule gehen, lernen besser und sind selbstständiger

Bald kommen die neuen ErstklässlerInnen in die Grundschulen und beginnen damit einen neuen Lebensabschnitt auf dem Weg zur Selbstständigkeit. Viele Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule; dabei tun sie der Gesundheit und Entwicklung ihrer Kinder jedoch keinen Gefallen. "Wenn Kinder zu Fuß zur Schule gehen, dann hat das viele Vorteile - für Kinder, für LehrerInnen, für Eltern und für das Klima ohnehin", sagt Dieter Mazur, selbst ehemaliger Lehrer und Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) e.V., Landesverband Bremen.

Es ist belegt, so der BUND Bremen, dass aktive Kinder besser lernen und gesünder sind. Der morgendliche Weg zur Schule hilft Kindern, ausgeglichener in den Tag zu starten. So zeigen Studien, dass körperlich aktive Kinder schulisch leistungsfähiger sind und sich besser konzentrieren können. Ein selbst zurückgelegter Schulweg bringt in der Woche ein Bewegungsplus von durchschnittlich eineinhalb Stunden. Das ist viel, denn Kinder bewegen sich heute deutlich weniger als früher. Immer mehr haben sogar ein Bewegungsdefizit, das sich negativ auf ihre Gesundheit auswirkt. Der auf der Fahrt auf dem Rücksitz erzeugte Bewegungsmangel lässt sich nur schwer mit Aktivitäten am Nachmittag ausgleichen.

Der BUND Bremen appelliert an alle Eltern, die Kinder nur in Ausnahmefälle mit dem Auto zur Schule zu bringen. Das Elterntaxi trägt zu unübersichtliche Verkehrssituationen vor den Schulen bei und steigert das Gefahrenpotential für alle Kinder. Beim Bringen in letzter Minute sind oft weder Fußwege tabu, noch werden Halteverbotsschilder beachtet. Außerdem kostet das Elterntaxi auch unnötig Geld. "Wählen Sie als Eltern einen gut geeigneten Schulweg aus und üben Sie diesen mit Ihrem Kind noch vor der Einschulung", rät Siecke Martin vom BUND. Zum Glück sind Schulwegunfälle die absolute Ausnahme, aber Verkehrssicherheit kann und muss man lernen. Ein guter Schutz ist, das Selbstbewusstsein und die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern und sie auf Gefahren vorzubereiten. Richtige Kleidung, vor allem im dunklen Winter und ein leichter Ranzen sind dabei jedoch ein Muss. Unterstützung für Eltern bieten die Schulwegepläne und der Schulwegexpress. Viele Bre­mer Schulen haben Schulexpress-Schilder als Treffpunkte für das gemeinsame Gehen eingerichtet. Der morgendliche Austausch hat schon zu so manchen Freundschaften von Eltern oder Kindern geführt. Oft teilen Eltern die anfängliche Begleitung untereinander auf. An den "freien" Tagen bleibt so noch Zeit für eine entspannte Tasse Kaffee.

Auch für die kindliche Entwicklung ist der eigenständige Schulweg wichtig. Sich selber zurechtfinden können, bedeutet einen großen Schritt in Richtung Selbstständigkeit. Den Schulweg zu Fuß zu bewältigen, heißt, den eigenen Bewegungsradius zu erweitern, eine innere Landkarte vom Stadtteil zu entwickeln und die Welt auf eigene Faust zu entdecken. Kinder, die nur im Auto mitfahren, können diese Erfahrungen nicht machen. Ein weiterer wichtiger Grund: Jeder Weg, der ohne Auto zurückgelegt wird, ist (vor-)gelebter Umweltschutz. Der Klimawandel wird massiv vor allem die jetzigen Kinder treffen. "Je öfter das Auto stehen bleibt, desto besser für die Kinder und die Umwelt", so Siecke Martin. Wohnstraßen mit wenig Autoverkehr bieten Kindern Raum zum Spielen. Übrigens: Im Auto reichern sich Schadstoffe an, und die Luftqualität ist, z.B. bezogen auf giftigen Feinstaub, erheblich schlechter als auf dem Fußweg.

Lehrkräfte von Grundschulen können an einer Fortbildung im Rahmen des vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr geförderten BUND-Projektes "Nachhaltig mobil" teilnehmen. Diese findet am 15. September um 16 Uhr im LIS statt. Rückfragen an Frau Siecke Martin Tel. 0421-7900243  

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb