BUND Landesverband Bremen

Bauvorhaben auf dem Stadtwerder: Ein erster Schritt und dann weitere?

03. Oktober 2009 | Stadtnatur

Deutliche Verschlechterung der bestehenden Wohnsituation/ Keine alten Bäume für Sichtachsen opfern

Seit Längerem kritisieren Bewohner des Stadtwerders das geplante Bauvorhaben am Weserufer neben der Rettungsstation. Auch wenn der Eingriff mit seinen drei Gebäuden räumlich eher klein ausfallen soll, so birgt er doch einigen Sprengstoff. Selten hat es in Bremen nämlich ein Bauvorhaben gegeben, welches derart zu Lasten der Wohnqualität der ortsansässigen Bevölkerung geht. Nicht nur dass ihr ein weiter Ausblick auf den Fluss und auf eine baumgeprägte Grünzone verloren geht. Vielmehr wird der Verkehrslärm, der ohnehin durch die Bebauung des Wasserwerksgeländes deutlich zunehmen wird, durch die dann gegenüberliegende Häuserfront massiv verstärkt werden. Dass eine solch negative Entwicklung nicht einfach hingenommen wird, ist naheliegend. Es geht dabei um das grüne Ufer und den Lärm. Aber auch um die Erkenntnis, dass diese Verschlechterung der eigenen Lage dadurch zustande kommt, dass sich „das Geld in die erste Reihe setzt“.

Die Beseitigung des parkähnlichen Geländes am Weserufer wäre auf jeden Fall eine deutliche Verschlechterung des harmonischen Landschaftsbildes; denn just am DLRG-Hafen beginnt das überwiegend grüne Weserufer des Stadtwerders als zentrale innerstädtische Grünachse. Was das Bauvorhaben aber besonders kritisch macht, ist die Unklarheit, ob damit das Tor geöffnet wird, „Wohnen am Wasser“ weseraufwärts in bester Lage und mit herrlichem Blick auf Altstadt und Osterdeich Stück für Stück voranzutreiben. Denn schöne Aussichten gibt es dort zu Hauf. Das fände dann unweigerlich im Hochwassereinflussbereich statt, peu a peu, alleine jeweils ohne großen Einfluss, in der Summe aber mit gefährlichen Folgewirkungen.

Der BUND fordert daher von den politisch Verantwortlichen die rechtsverbindliche Festlegung, dass die Weserufer oberhalb der Kaisenbrücke aus Hochwasserschutzgründen von weiteren Bauprojekten gleich für welchen Zweck freigehalten bleiben. Außerdem muss bei der Bebauung des Wasserwerksgeländes mit dem dort südlich angrenzenden Baumbestand so schonend wie möglich umgegangen werden. Insbesondere sollten keine gesunden Bäume gefällt werden um Sichtschneisen einzurichten. Vielmehr sollte die Bebauung den vorhandenen Baumbestand integrieren. 

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