BUND Landesverband Bremen

Oh Tannenbaum: Bloß kein Gift zu Weihnachten!

26. November 2020 | Stadtnatur, Umweltgifte

BUND rät zu Bio-Weihnachtsbäumen aus zertifizierten Betrieben

Ins Wohnzimmer lasse ich nur Weihnachtsbäume ohne Gift.  (Reginal auf Pixabay)

In Anbetracht der bevorstehenden Weihnachtszeit empfiehlt der BUND Bremen jetzt, Weihnachtsbäume aus ökologischer Waldwirtschaft oder aus anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen zu kaufen. Denn Untersuchungen des BUND haben gezeigt, dass Weihnachtsbäume aus herkömmlicher Produktion nicht selten mit Pestiziden belastet sind. Sollten in der Nähe keine Bio-Weihnachtsbäume angeboten werden, rät der BUND dazu, den Baum vor Ort zu beziehen und beim nächstgelegenen Waldbetrieb selber zu schlagen.

„Etwa 90 Prozent der rund 25 Millionen Weihnachtsbäume, die in Deutschland pro Jahr verkauft werden, stammen aus Intensiv-Plantagen“, sagt Martin Rode, Landesgeschäftsführer des BUND Bremen. „Dort wird stark gespritzt und gedüngt – zum Schaden von Tieren, Pflanzen, Gewässern und Böden.“ 2017 ließ der BUND die Nadeln von 17 Weihnachtsbäumen von einem unabhängigen Labor auf Rückstände von knapp 140 Pestiziden untersuchen. Bei 13 der analysierten Bäume, also bei 76 Prozent, fand das Labor insgesamt neun verschiedene Pestizide, von welchen fünf zu den gefährlichsten zählen, die derzeit in der EU eingesetzt werden. Mehr als die Hälfte der getesteten Bäume war mit mindestens zwei Wirkstoffen belastet, ein Baum enthielt sogar Rückstände von vier Pestiziden. Am häufigsten wurde das Insektizid Lambda-Cyhalothrin festgestellt, das akut toxisch sowie giftig für Bienen und Wasserlebewesen ist, Nervenzellen und das Hormonsystem schädigt und sich in Organismen anreichert. Auch der Wirkstoff Parathion-Ethyl, dessen Einsatz in der EU seit 15 Jahren verboten ist, sowie das umstrittene Totalherbizid Glyphosat wurden nachgewiesen. Die 2017 untersuchten Weihnachtsbäume stammten überwiegend von deutschen Plantagen und wurden von BUND-Aktiven stichprobenartig in Baumärkten, Gartencentern und im Straßenverkauf an 15 Orten im gesamten Bundesgebiet erworben. „Gesundheitliche Auswirkungen durch pestizidbelastete Weihnachtsbäume auf Menschen, sind nicht auszuschließen“, warnt Rode. „Denn es ist möglich, dass Pestizide in geschlossenen und beheizten Räumen in die Raumluft ausdünsten.“ Die mit entsprechenden Bio-Siegeln gekennzeichneten Bäume stammen dagegen aus Plantagen oder Wäldern, die ökologisch bewirtschaftet werden. Dabei wird auf Kahlschläge, Düngung, Entwässerungsmaßnahmen und den Einsatz von Pestiziden verzichtet. Ein Öko-Weihnachtsbaum ist oft nur wenig teurer, jedoch haben Verbraucher*innen die Sicherheit, dass ihr Wohnzimmer frei von Schadstoffen bleibt und die Umwelt geschont wird.

Verkaufsstellen von Öko-Weihnachtsbäumen in Bremen und umzu finden sich laut Robin Wood (www.robinwood.de) zum Beispiel hier:

  • Bremen: Die Gärtnerei von Josef Schumacher verkauft ab 11. Dezember auf dem Ulrichs-Platz am Ostertorsteinweg, direkt vorm Café "Litfass". Angeboten werden Nordmanntannen sowie Blau- und Rotfichten (auch getopft) aus Kulturen von Schulte-Göbel in 57392 Schmallenberg-Felbecke.
  • Bremen Blockland: Der Biohof Henning Früchtnicht verkauft Freitags und Samstags selbst angebaute Weihnachtsbäume. Oberblockland 13, zwischen Kuhsiel und Kaemena. 0172 - 8018 294.
  • Bremen-Blumenthal und Ritterhude-Ihlpohl: toom Baumarkt, Weserstrandstraße 17. Bio-zertifizierte Nordmann-Tannen in zwei Größen (bis 1,3 bis 1,5 m und 1,8 bis 2,2 m). Auf Kennzeichnung der Weihnachtsbäume mit dem EU-Bio-Logo und dem Fair Trees Zertifikat achten!
  • Bremen und Lüneburg: Die Baumarktkette Bauhaus bietet ab 26. November - allerdings nur in geringem Umfang von 25 Stück/pro Filiale - auch Bio-zertifizierte Nordmann-Tannen an (1,50‑2 m); Die Bäume stammen aus den Betrieben von Peter Quast aus 57482 Wenden und/oder Volker Grüber aus 58553 Halver.

Falls Öko-Weihnachtsbäume nicht (mehr) erhältlich sind, empfiehlt der BUND, einen Baum bei den regionalen Forstbetrieben zu beziehen, um zumindest die Transportwege kurz zu halten. Weitere Infos unter www.BUND-Bremen.net.

Bei Rückfragen:

Bernd Quellmalz, Pressearbeit BUND Bremen, Tel.: 0176 / 51 63 80 85

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