Der Bremer Umweltsenator Dr. Joachim Lohse, der Präsident der Bremer Landwirtschaftskammer Klaus Morisse, BUND-Geschäftsführer Martin Rode und Nabu-Geschäftsführer Sönke Hofmann haben heute im Kaminsaal des Rathauses die Charta Weideland unterzeichnet. Bremen schließt sich damit dieser niedersächsischen Initiative an. Der BUND-Geschäftsführer erklärte dazu: „Wir zeichnen die Charta Weideland, weil das für die nordwestdeutsche Landschaft prägende Grünland stark von der Weidehaltung von Rindern, Pferden und Schafen abhängig ist. Weideland in Bremen zu erhalten, trägt zu einem guten Nutzungsmix von Weide und Wiese und damit zur Stärkung der Artenvielfalt im Bremer Feuchtwiesenring bei. Zur Weidenutzung braucht es die Bauern, die für ihre Produkte einen fairen Preis bekommen müssen."
Die Charta Weideland soll dem Bemühen um den Erhalt des von Tieren beweideten Grünlandes in Nordwestdeutschland Schub geben. Durch veränderte Produktionsformen in der Landwirtschaft kommt es mittlerweile auch in der Milcherzeugung immer stärker zu reiner Stallhaltung. Damit geht Weideland, das charakteristisch für die nordwestdeutsche Landschaft ist, immer stärker zurück. Wiesen und Weiden sind aber wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen, etwa die Wiesenvögel Kiebitz und Uferschnepfe, für die der BUND Bremen seit Jahren ein erfolgreiches Schutzprogramm durchführt. Grünland trägt zur Humusbildung bei und bindet weit stärker als Ackerland Kohlendioxid. Weidegang für Rinder, Pferde und Schafe gehört zur artgerechten Tierhaltung. Nutztiere in der Landschaft steigern die Attraktivität für Erholungssuchende. Alles gute Gründe, um sich für den Erhalt von Weideland einzusetzen. Weideland wird aber nur erhalten, wenn es sich für die Bauern, die es bewirtschaften, auch rechnet. Deshalb zieltz die Charta Weideland darauf, für Produkte aus Weidetierhaltung wie die Weidemilch einen besseren Preis zu erzielen. Fair für die Bauern, fair für Kühe, fair für Tiere und Landschaft.
In der Charta wurden sechs Ziele formuliert:
- Die Produktionsverfahren der Milcherzeugung sollen weiterhin vielfältig bleiben.
- Die positiven Auswirkungen der Beweidung auf die Umwelt, die Tiergesundheit und das Tierwohl sollen erhalten und gefördert werden.
- Die Kommunikation zwischen Produzenten und Konsumenten muss transparent und ehrlich sein.
- Die Branche der Milchwirtschaft soll nicht gegeneinander ausgespielt werden.
- Die Wirtschaftlichkeit der Weidehaltung muss gewährleistet bleiben.
- Mit Weidehaltung soll die positive Wahrnehmung der Milchwirtschaft gefördert und erhalten werden.
Weitere Infos unter:
http://www.senatspressestelle.bremen.de/
Charta Weideland Norddeutschland