BUND Landesverband Bremen

BUND zu Baumschutz und Natura 2000 im Blockland

05. Juni 2009 | Stadtnatur

Beschlüsse der Umweltdeputation bringen wichtige Fortschritte für Naturschutz in Bremen

„Endlich hat Bremen wieder einen Baumschutz, den man auch so nennen kann“, kommentiert Martin Rode, Geschäftsführer des BUND-Landesverband Bremen die gestern beschlossene neue Baumschutzverordnung. Alte Laubbäume sind nun wieder ab einem Stammumfang von 120 cm geschützt. Erstmals gilt nun auch ein Schutz für die vor allem am Stadtrand verbreiteten hochstämmigen Obstbäume. Obstbäume sind ab sofort ab einem Stammumfang von 80 cm geschützt. Damit ist eine große Lücke im Baumschutz geschlossen worden, stellt der BUND fest. „Mit der 4 m - Abstandsregelung zu Wohngebäuden, in der Baumschutz nicht gilt, sind wir weiterhin nicht glücklich“, stellt BUND-Geschäftsführer Rode dagegen fest. Immerhin fallen die ganz großen alten Bäume ab 250 cm Umfang nicht mehr unter die Abstandsregelung, sodass ein Fall wie jüngst in der Schwachhauser Buchenstraße endgültig der Vergangenheit angehören sollte. Dort sollte eine Jahrhunderte alte, Straßenbild prägende Eiche der Motorsäge in wenigen Stunden zum Opfer fallen. Massive Anwohnerproteste konnten den Baumtod in letzter Minute stoppen. Der BUND weist darauf hin, dass nun eine Verbesserung der Baumausstattung in den mit Grün unterversorgten Stadtteilen in den Fokus gerückt werden müsse. Vor allem im Bremer Westen gibt es kaum einen Baum, dem mit dem Baumschutz geholfen werde, da viel zu viele Straßenzüge gar keine Bäume hätten.

Auch die Ausweisung des Blocklands als Natura 2000-Schutzgebiet ist ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Naturschätze Bremens, so der BUND. Die Landschaftsschutzverordnung regelt aber im Wesentlichen nur die Ziele. Die Umsetzung muss nun über freiwillige Vereinbarungen mit den Blockländer Landwirten erreicht werden. Nötig ist dazu eine enge Kooperation von Landwirten und Naturschützern. Dabei kann auf die guten Erfahrungen aus dem von der EU geförderten BUND-Wiesenvogelschutzprogramm aufgebaut werden. Über die jetzigen Grenzen des Landschaftsschutzgebietes hinaus fordert der BUND nachdrücklich eine Ausweisung von Unisee und Uniwildnis als Landschaftsschutzgebiet. „Landschaftsschutz für die Uniwildnis hilft, den mit Abstand wertvollsten Bremer Grünzug vom Bürgerpark bis ins Blockland dauerhaft zu erhalten“, betont BUND-Naturschützer Rode. 

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