Den Wert von Bäumen sichtbar machen: BUND-Aktion auf dem Ellener Hof

19. September 2024 | Stadtnatur

BUND beteiligt sich in Bremen an europaweiter Kampagne und zeigt anhand alter Bäume auf Ellener Hof die positiven Effekte auf Mensch und Natur

Ronja Schmiedl vom BUND hängt im Stadtleben Ellener Hof einen Baumpass auf, der über die positiven Effekte auf Mensch und Natur informiert.  (BUND Bremen)

Der BUND Bremen beteiligt sich am Donnerstag, 19. September 2024, an der europaweiten Kampagne “#EUTreetag Campaign” und macht damit auf den Wert der alten Bäume auf dem Ellener Hof in Osterholz aufmerksam. In über 30 Städten bundesweit und in neun europäischen Ländern befestigen derzeit unzählige engagierte Baumfreunde Baumpässe, die so genannten Treetags, an über 1.000 Bäume. Auf dem Stadtleben Ellener Hof hat Ronja Schmiedl, Bereich Stadtnatur beim BUND Bremen, zusammen mit Sabine Schöbel, Koordinatorin des Stadtleben Ellener Hof, und der Bewohnerin Nicole Ehnert vier dieser Baumpässe aufgehängt.

“Mit den Treetags wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern darauf aufmerksam machen, wie wichtig vor allem ältere Bäume für unsere Städte sind”, sagt Ronja Schmiedl, Bereich Stadtnatur beim BUND Bremen. “In Bremen zeigen wir dies beispielhaft für vier alte Bäume auf dem Gelände des Stadtleben Ellener Hof.” Diese vier Bäume produzieren pro Jahr insgesamt genug Sauerstoff, dass eine Person 752 Tage atmen kann. Sie speichern 174,3 kg Kohlendioxid pro Jahr, binden 6,7 kg Feinstaub und sammeln 12.000 Liter Regenwasser (Ergebnisse im Detail als pdf). „Die Ergebnisse verdeutlichen die positiven Effekte der alten Bäume für uns Menschen und die Umwelt. Diese Erkenntnisse müssen Politik und Verwaltung aus unserer Sicht unbedingt berücksichtigen und alte Bäume bei Bauvorhaben zukünftig immer erhalten, so wie es auch am Ellener Hof geschehen ist”, fordert Schmiedl. „Denn Bäume sind lebenswichtig als Sauerstoffproduzenten, Kohlenstoffspeicher, Feinstaubfilter und für ein gutes Regenwassermanagement. Sie sind wichtig für unsere Gesundheit, für eine gute Lebensqualität. Unter ihnen finden wir das schattige Plätzchen zur Entspannung, einen Raum für Begegnung und Sport und sie verschönern das Stadtbild.“ Die Entwicklung einer für uns Menschen gesunden Stadt sieht die 3:30:300-Regel vor, dass jeder Stadtbewohner mindestens drei Bäume aus seinem Fenster sieht, 30% eines jeden Stadtteils von grünen- Baumkronen überschattet wird und jeder Bürger in 300 m den nächsten Park erreicht. „Dieses Vorhaben wollen wir mit unserer Kampagne am 19. September unterstützen“, so die BUND-Vertreterin.

Hintergrund

Das Projekt #EUTreeTag ist eine Initiative von neun führenden Organisationen im Bereich Baum- und Alleenschutz aus den Niederlanden, Belgien, Spanien, Portugal, Italien, Polen, Deutschland, der Schweiz und Dänemark. Die Organisationen haben ein gemeinsames Ziel: den (Mehr-)Wert von Bäumen aufzuzeigen und das Bewusstsein für die Bedeutung von Bäumen zu stärken. Mit Hilfe des i-Tree-Programms quantifizieren sie den ökologischen Wert, den ein einzelner Baum oder ein bestimmter Baumbestand für seine Umgebung bietet.

Jeder einzelne der tausend Bäume wurde vermessen. Die Parameter anschließend in die vom USDA Forest entwickelte Software i-tree eingetragen und kombiniert mit lokalen Wetter- und Feinstaubwerten. Anhand der riesigen i-tree Datenbank wurden so die Ökosystemleistungen der Bäume modelliert. Vier davon finden sich auf den Treetags.

  • Wie viele Tage kann ein Mensch von dem Sauerstoff atmen, den dieser Baum in einem Jahr produziert?
  • Wie viele Kilometer können wir mit dem Auto fahren, von dem Kohlenstoffdioxid, das er speichert?
  • Wie viel Regenwasser fängt er ab, um die Risiken von Überschwemmungen zu verringern?
  • Wie viel schädlichen Feinstaub bindet er, der dann nicht in unseren Lungen landen kann?

Dies liefert einzigartige Daten für politische Entscheidungsträger, Stadtplaner und Baumpfleger als Unterstützung für ein gutes Baummanagement, für Entscheidungen zur Pflege und Pflanzung des städtischen Baumbestandes. Weitere Informationen über diese Kampagne gibt es unter www.treetags.eu/de.

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