BUND Landesverband Bremen

Die ersten Störche sind da

01. März 2021 | Artenschutz, BUND

BUND gibt Beobachtungstipps und weist auf Gefährdung hin

Weißstorch im Flug Weißstorch im Flug  (Henning Kunze)

Der BUND Bremen gibt jetzt bekannt, dass jetzt schon die esten Storchenpaare aus ihrem Winterquartier in ihre Brutgebiete in Bremen zurückgekehrt sind. Um die Störche beobachten zu können, empfiehlt der BUND, das Niedervieland mit dem Rad zu erkunden.

„Seit mehreren Tagen sind auf Grünlandflächen in den Randbereichen von Bremen wieder Weißstörche anzutreffen. Die großen Zugvögel kommen gerade aus ihren Winterquartieren zurück und haben bereits einige ihre alten Neststandorte besetzt“, sagt Karin Menke, Storchenbetreuerin des BUND Bremen. Im Süden des Naturschutzgebietes Brokhuchting sowie in den Randlagen vom Niedervieland, entlang der Stromer Landstraße und der Wiedbrokstraße, seien viele der bekannten Nester bereits besetzt. Auch in der Ochtumniederung seien die Störche auf den Nestern hoch oben in den Strommasten zu sehen. Menke: „Der Storch ist ein typischer Kulturfolger und findet in dem extensiv genutzten und auch überschwemmten Grünland und an Gewässern besonders viel Nahrung. Zurzeit sieht man die Störche durch die Wiesen laufen und nach Nahrung suchen, das können Frösche, Mäuse und auch Insekten oder Regenwürmer sein.“

Im vergangenen Jahr brüteten in Bremen, also im Niedervieland, im Blockland und in Oberneuland, insgesamt 11 Storchenpaare und zogen 16 Junge groß. An der Ochtum auf niedersächsischem Gebiet wurden weitere vier Brutpaare beobachtet. Noch im 20. Jahrhundert waren die Bestände des Weißstorches stark zurückgegangen. So gab es 1991 im Land Bremen nur ein Brutpaar. „Die Gründe für den Rückgang dieser schönen großen Vögel lag in der Intensivierung der Landwirtschaft und den Lebensraumverlusten durch Grünlandumbrüche und Trockenlegungen von Flussauen“, weiß die Storchenexpertin. „Die Nahrungstiere wie Insekten verschwanden durch den Einsatz von Pestiziden, und in den Winterquartieren der Störche in Afrika gab es zudem in den 1980er Jahren Dürreperioden, die sich auch auf die Störche auswirkten.“ Seit den 1990er Jahren erholen sich die Bestände des Weißstorches aber wieder, auch in Bremen. Doch die Störche sind in der Hansestadt weiterhin bedroht. „Sie können nur überleben, wenn ihnen genügend Lebensraum für die Fortpflanzung und auch ausreichend große Nahrungsgebiete zur Verfügung stehen“, betont Menke. Doch gerade im Niedervieland treffen viele Planungen wie der Bau der A 281 und der B212 sowie weiterer Industrieflächen aufeinander und engen den Lebensraum der Störche zunehmend ein. Der BUND sieht es als Aufgabe des Senats an, hier eine nachhaltige, naturschonende statt eine expansive industrielle Entwicklung voranzutreiben.

Die Störche sind vom Ochtumdeich im Niedervieland sehr gut zu sehen. Ihre Horste sind auf dem Flyer zum Schutzgebiet Niedervieland zu finden. Der BUND empfiehlt eine Radtour entlang der „Weißstorch-Route“ um das Niedervieland herum.

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