BUND Landesverband Bremen

Fisch-Laichzone an der Lesum: Viele Arten profitieren

19. Dezember 2019 | BUND, Flüsse & Gewässer, Naturschutz, Tiere und Pflanzen, Umweltschutz, Schutzgebiete, Lebensräume

BUND unterstützt Realisierung der Ausgleichsmaßnahme

Foto: Georg Wietschorke

Der BUND Bremen stellt jetzt klar, dass die geplante Fisch-Laichzone an der Lesum einen großen Gewinn für die Artenvielfalt darstellen wird. Derartige Flachwasserzonen sind im Zuge von Flussbegradigungen und Vertiefungen in großer Zahl verloren gegangen und fehlen mittlerweile fast vollständig an unseren Flüssen. Daher sei es begrüßenswert, dass nun endlich an der Lesum im Rahmen des Ausgleichs für die Zuschüttung des Überseehafens vor gut 20 Jahren ein derartiges Feuchtbiotop entstehen soll. Der BUND bezieht sich damit auch auf den Vorstoß von Anwohner*innen, dieses Projekt verhindern zu wollen.

„An den sehr stark ausgebauten Flüssen Lesum und Weser sind typische Flachwasserzonen bereits vor langer Zeit fast gänzlich verschwunden“, erläutert Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen. „Doch diese sind elementar wichtig für ein funktionierendes Flussökosystem. Hier laichen Fische und Amphibien und stellen sich Röhrichte mit der ihnen ganz eigenen Flora und Fauna ein.“ Mit der Ausgleichsmaßnahme im Bereich der Grünlandflächen an der Lesum böte sich nun eine der ganz seltenen Möglichkeiten, die Aue wieder etwas naturnäher zu gestalten und somit wieder einen typischen Lebensraum der Flussökosysteme zu schaffen. Dabei knüpft die Maßnahmenplanung an erprobte und erfolgreiche Vorläuferprojekte an der Mündung der Ochtum (Vor- und Hinterwerder) und im Vorland des Werderlandes bei Niederbüren an. „Bereits vor 20 Jahren haben wir diese Ausgleichsmaßnahme gefordert. An ihrer Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit hat sich nichts geändert“, betont Rode. Im Gegenteil: An der Lesum wurde bereits auf kleiner Fläche unterhalb von Knoopspark eine derartige Flachwasserzone realisiert. „Dieses nur schwach tideabhängige Feuchtgebiet ist ein voller Erfolg“, betont der Biologe. „Hier hat sich genau die Lebenswelt eingestellt, die für diesen Lebensraum charakteristisch ist.“ Hinsichtlich der nun geplanten Ausgleichsmaßnahme sei eine ähnliche Entwicklung zu erwarten. Seltene Arten wie Sumpfdotterblume und Sumpf-Greiskraut, die dort schon jetzt vorkommen, würden profitieren. Wer die Flachwasserzone verhindern wolle, leiste dem Naturschutz einen Bärendienst. Dennoch teilt der BUND die Kritik an der extrem langen Zeit zwischen Planungsbeginn und der nun endlich bevorstehenden Maßnahmenumsetzung. „Es ist schon ein Unding, dass 20 Jahre nach dem Eingriff in die Weser der Ausgleich für die Naturverluste immer noch nicht realisiert ist“, betont Rode. „Jetzt mit vordergründig naturschutzfachlichen Argumenten dieses sinnvolle Vorhaben nun ganz verhindern zu wollen, ist für den Umweltverband allerdings absurd. Die Folge wäre, dass die Kompensation des Naturverlustes an der Weser auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben würde.“ Leidtragende wäre am Ende wieder die Natur.

Bei Rückfragen:

Martin Rode, Geschäftsführer BUND Bremen, Tel.: 0171 3354500

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