Geburtenrekord bei Kegelrobben

28. Dezember 2017 | Meere, Artenschutz

Ein Jahr geht zu Ende, ein Jahr mit Höhen und Tiefen für unser heimisches Artenspektrums. Ein seit Jahren prognostizierter Rückgang der Insektenpopulationen ist nun unübersehbar und endlich auch in aller Munde

Foto: Stefan Menzel  (Stefan Menzel)

Ein Jahr geht zu Ende, ein Jahr mit Höhen und Tiefen für unser heimisches Artenspektrums. Ein seit Jahren prognostizierter Rückgang der Insektenpopulationen ist nun unübersehbar und endlich auch in aller Munde. Der BUND fordert seit langem  ein Umsteuern in der Agrarpolitik, denn intensive Landwirtschaft mit Gifteinsatz und Überdüngung ist Hauptursache des dramatischen Insektenschwundes. Deshalb engagiert sich der BUND bundesweit gegen das Totalherbizid Glyphosat und andere in der Landwirtschaft stark gebräuchliche Gifte. Aber auch viele Aktivitäten des BUND-Bremen sollen helfen gegenzusteuern, z.B. die Anlage von Blühstreifen und Streuobstwiesen. „Wir alle sind gefragt, durch bewusstes persönliches Handeln und durch Unterstützung diverser Schutzmaßnahmen, die Insektenwelt auch im Interesse der Bestäubung unserer Pflanzenwelt zu erhalten“, sagt Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen.  Auch viele Vogelarten als Vertilger der Insekten erleiden mittlerweile eine spürbaren Rückgang.

 

Doch es gibt auch über positive Dinge zu berichten. Die Kegelrobbe, die gegenüber dem Seehund deutlich größere heimische Robbenarten, wird in diesem Jahr mit ca. 400 Jungtieren auf der Düne bei Helgoland einen neuen Geburtenrekord erzielen. Die Kegelrobbe hat sich die kalte Jahreszeit zur Fortpflanzung ausgesucht. Sie wirft ihre Jungtiere, die im Gegensatz zum Seehund in einem weißen Embryonalfell auf die Welt kommen, ab Mitte November und säugt sie dann am Strand für einige Wochen. Geschichtlich gesehen ist die Kegelrobbe eine Rückkehrerin. Jagd hat in den letzten Jahrhunderten die einst häufigere Robbe fast verschwinden lassen. Nun beginnt sie sich durch Schutzmaßnahmen wieder zu etablieren. „Dies ist eine absolute Erfolgsgeschichte des Umwelt- und Naturschutzes und zeigt, dass sich auch in einem dicht besiedelten Land der Mut zur Wildnis lohnen kann“, sagt Stefan Menzel, Sprecher des Bundesarbeitskreises Meer und Küste des BUND.

 

Dass der Schutz von Wildnis nicht nur der Lebewelt dient, sondern auf große positive Resonanz stößt, zeigt auch die Übergabe des Deutschen Umweltpreises an den BUND für „Das Grüne Band“, das Schutzgebiet entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. In diesem Sinne fordert der BUND mehr Mut von den politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern, um beispielweise an der Küste Schutzgebietsgedanken konsequent durchzusetzen. Die Kegelrobbe zeigt, dass es funktionieren kann.

 

 

Pressekontakt:

Stefan Menzel, Sprecher des BUND-Bundesarbeitskreises Meer und Küste, Tel: 0421- 2575324,https://www.bund.net/ueber-uns/organisation/arbeitskreise/meer-und-kueste/

Martin Rode, Geschäftsführer BUND Bremen, Tel:0421 79002-20, www.bund-bremen.net

 

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