BUND Landesverband Bremen

Hausbesuch von Spinnen

11. Oktober 2017 | Naturschutz, Artenschutz

Mit dem Herbst kommen die Spinnen - gern auch in unsere Häuser. Als höchst temperatursensible Tiere spüren sie, dass es drinnen wärmer ist als draußen, und im Keller oder in der Wohnung lässt sich ein kalter Winter für eine Spinne gut überstehen. Und hier finden sie sogar häufig auch Nahrung in Form von Silberfischchen, Fliegen oder anderen Insekten, die gern in Häusern überwintern wie Marienkäfern.

Mit dem Herbst kommen die Spinnen - gern auch in unsere Häuser. Als höchst temperatursensible Tiere spüren sie, dass es drinnen wärmer ist als draußen, und im Keller oder in der Wohnung lässt sich ein kalter Winter für eine Spinne gut überstehen. Und hier finden sie sogar häufig auch Nahrung in Form von Silberfischchen, Fliegen oder anderen Insekten, die gern in Häusern überwintern wie Marienkäfern.

Zu diesen Eindringlingen von „draußen vor der Tür“ gehört die Hauswinkelspinne. Sie ist bei Menschen mit Spinnenphobie besonders unbeliebt: Wegen ihrer Größe bis zu zehn Zentimetern und ihrer dicht behaarten Beine wirkt sie schon etwas gruselig. Und sie kann auch manchem durch blitzschnelles Laufen, ähnlich wie eine Maus, einen Schrecken einjagen. In abgelegenen Ecken baut die Hauswinkelspinne sich ein trichterförmiges Netz, das in einem selbst gesponnenen Tunnel endet. Hier sitzt sie auf der Lauer und packt Beutetiere, wenn sie die Fangfäden des Netzes berühren. Außer der Hauswinkelspinne kommen jedoch nur wenige andere Spinnenarten im Herbst in Wohnungen - die meisten sterben im Winter ab, nachdem sie ihre Eier abgelegt haben, in einem Alter von nur wenigen Monaten.

Was kann man tun, damit Spinnen nicht im Herbst in unsere Häuser eindringen? Schließlich muss jedes Zimmer ab und an gelüftet werden. Zwar halten Fliegengitter vor Fenstern oder Türen Spinnen ab, doch nicht jeder mag die feine Gaze, die viel Licht schluckt. Eine gute Alternative ist es, Spinnen mit Gerüchen zu vertreiben, die für uns Menschen angenehm sind, für die Achtbeiner jedoch nicht: Ätherische Öle wie Zitrus, Zimt oder Pfefferminze mögen Spinnen überhaupt nicht, und übrigens auch nicht Mücken oder Fliegen. Besonders bewährt hat sich der Duft von Lavendel. Die aromatische Pflanze aus dem Mittelmeerraum muss nur stark genug riechen - in Form getrockneter Bündel, als Öl, das in heißem Wasser verdampft, als Kerze oder in Säckchen. Am besten ist es, die Duftquelle an Fenstern oder Türschwellen anzubringen. „Mit diesen Düften betreibt man einen sanften Einsatz von Chemie und muss nicht gleich die Keule in Form von Pestiziden schwingen“, sagt Georg Wietschorke vom BUND Bremen. Was aber tun, wenn die Spinne bereits da ist? Die brutale Methode, sie einfach totzuschlagen, ist nicht nur ein Frevel gegenüber höchst nützlichen Tieren, die draußen im Freiland enorme Anzahlen von Mücken und Fliegen vertilgen, sondern dabei entstehen an der Wand auch oft hässliche Flecken. Eine Alternative zum „Totschlagargument“ sind im Handel erhältliche Einfangvorrichtungen wie „Spider Catcher“, die sich auch für Wespen oder andere Insekten in der Wohnung einsetzen lassen. Wenig sinnvoll ist es, die Spinnen dem Staubsauger anzuvertrauen: Hat er keine Rückschlagklappe, kann die Spinne ohne weiteres wieder über das Rohr ins Freie kriechen. Und eine Spinne in den Abfluss der Dusche oder der Badewanne zu befördern, bringt noch weniger: Fast immer findet sie wieder heraus. Ist eine Spinne in der Wohnung und erhält sie kein Bleiberecht, ist die einfachste Methode, ein Glas über sie zu stülpen, eine Pappe unterzuschieben und das Tier ins Freie zu setzen. Und wenn die Wohnung nach Lavendel duftet, wird jede Spinne lieber draußen bleiben. 

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Dr. Jörn Hildebrandt, Tel. 0421 79 00 241 

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