BUND Landesverband Bremen

Immer weniger Haussperlinge und Mauersegler

23. Mai 2022 | Stadtnatur

BUND fordert mehr Schutz und Nisthilfen an öffentlichen Gebäuden

Haussperling (Passer domesticus) Haussperling (Passer domesticus)  (Georg Wietschorke / BUND Bremen)

Jetzt aktuell im Frühling sind wieder überall Vögel mit Gesang, Nestbau und Fütterung zu beobachten. Doch der BUND Arbeitskreis Gebäudebrüterschutz hat jetzt festgestellt, dass es in der Stadt ruhiger geworden ist. Denn seine Untersuchungen aus den letzten Jahren in verschiedenen Bremer Stadtteilen haben einen Rückgang der an Häusern brütenden Haussperlinge um etwa 50 % ergeben. Haussperlinge und Mauersegler stehen inzwischen auf der Vorwarnliste gefährdeter Arten.

„Speziell bei Gebäudesanierungen werden häufig unbeabsichtigt ihre oftmals jahrelang genutzten Nistplätze beseitigt“, betont Michael Köppe, Sprecher des BUND Arbeitskreises Gebäudebrüterschutz. „Viele Hausbesitzerinnen und -besitzer wissen nicht, dass sie entsprechende Ersatzquartiere schaffen müssen. Denn eine Dach- oder Fassadensanierung muss dem Artenschutz nicht entgegenstehen.“ Darüber hinaus würden viele Vorgärten in so genannte „Schottergärten“ umgewandelt. Das habe zur Folge, dass weniger Insekten für die Vogelnahrung und keine Versteckmöglichkeiten gegen Fressfeinde vorhanden seien, so der Umweltverband.

In Bremen ist der BUND seit Jahren mit den großen Wohnungsgesellschaften in engem Kontakt.  Diese schaffen bei Sanierungen über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus Ersatz durch das Anbringen von Nisthilfen und Wohnhöhlen. Damit werden auch Neuansiedlungen der bedrohten Tierarten gefördert. Während bei den Wohnungsgesellschaften viel erreicht und getan wird, ist dies bei öffentlichen Gebäuden leider nicht der Fall. Trotz einer eingereichten Petition sieht die Bürgerschaft bzw. der Senat keine Veranlassung, bei den öffentlichen Gebäuden mehr für den Artenschutz zu investieren. Derzeit kommt die öffentliche Hand weder den rechtlichen Vorgaben noch ihrer eigenen Vorbildfunktion nach. Köppe: „Eine Entscheidung, die dringend der Korrektur bedarf!“

Der BUND Arbeitskreis Gebäudebrüterschutz setzt Schutzmaßnahmen um, die den Lebensraum der Vögel in unserer Stadt verbessern sollen und dadurch zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen. Ehrenamtliche Aktive beurteilen durch gezielte Untersuchungen deren Erfolg und beraten Hausbesitzer*innen zu Vogelschutzmaßnahmen. Neue Mitglieder sind immer willkommen! Die fehlenden Kenntnisse vermitteln wir gerne. Kontakt: ak_gebaeudebrueter(at)bund-bremen.net oder Tel. 0421 - 79002-56

Weitere Infos über die Stadtnatur gibt es unter www.BUND-Bremen.net.

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