Mit verschiedenen gestalterischen Elementen soll der Insektenschaugarten Lebensraum für Insekten schaffen und Ideen für den eigenen Garten geben.
Bild: Heike Schumacher
Mitten in der Stadt am Weserwehr öffnete der BUND Bremen nun zusammen mit seinen beiden Kooperationspartnern, der Regionalgruppe Weser-Ems des Naturgarten e.V. und dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Niedersachsen-Bremen e.V. die Pforten des 800m² großen Insektenschaugartens.
Nur fünf Wochen haben rund 20 Auszubildende aus dem Gartenbau unter der Leitung von Josef Sandig von Baumrausch gebraucht, um riesige Mengen an Erdmassen, Steine und Baumstämme hin und her zu bewegen und aus einer schlichten 800 m² Rasenfläche ein Paradies für Insekten zu zaubern. 10 Gartenbaufirmen stellten ihre Auszubildende unentgeltlich tage- oder sogar wochenweise für den Bau von Wegen, Beeten, Steinmauern, Sandarium, Sonnenhügel, Lehmsenke, Sonnenfalle und vieles mehr zur Verfügung. Es handelte sich dabei um ein Ausbildungsprojekt, das der Kooperationspartner VGL organisiert und auf die Beine gestellt hatte. „Eine Win-Win-Situation für alle“, freut sich Heike Schumacher, Initiatorin des Gartens vom BUND Bremen. „Die Auszubildenden haben viel gelernt, Werbung für ihren Beruf gemacht, und durch ihre Arbeitskraft ist ein wunderschönes Biotop für Insekten entstanden. Wir sind begeistert.“
Im Insektenparadies wurden insgesamt über 1.500 Wildpflanzen und ebenso viele Blumenzwiebeln in verschiedene Themenbeete gepflanzt. „Wildpflanzen sind ein wichtiger Grundpfeiler im Insektenschutz“, erläutert Schumacher. „Sie sind widerstandsfähiger und für Insekten besser geeignet als Zuchtformen.“ Die Gestaltung der verschiedenen Beete mit über 150 Wildpflanzenarten hat die Regionalgruppe Weser-Ems vom Naturgartenverein übernommen. Schumacher: „Wir sind gespannt auf die Blütenpracht im Frühjahr.“ Der BUND möchte mit dem Insektengarten für Laien einfach umzusetzende Handlungsmöglichkeiten gegen das Insektensterben aufzeigen. Der Garten ist jederzeit geöffnet, und auch im November lässt sich dort schon vieles entdecken. So wird dieser Garten zum Erlebnis- und Lernort, an dem übrigens auch regelmäßig Führungen und Veranstaltungen zum praktischen Insektenschutz angeboten werden sollen. Das Insektenparadies heißt auch Kinder willkommen, aber es ist kein Kinderspielplatz, auch wenn die Baumstämme zum Balancieren einladen. „Die Wildpflanzen würden es nicht überleben, wenn vom Stamm in die Beete gesprungen wird“, wirbt die Biologin für Rücksicht. „Dies gilt auch für das Sandarium, das zwar wie eine Sandkiste aussehen mag, aber für Wildbienen gedacht ist, die die offenen, ungestörten Sandstellen dringend für ihren Nachwuchs brauchen.“
Der BUND Bremen bedankt sich recht herzlich bei allen Partnern und Förderern. Die Fläche des Gartens stellt das Weserkraftwerk Bremen zur Verfügung. Zudem wird das Vorhaben von der Postcode Lotterie, der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, vom Umweltbetrieb Bremen sowie von vielen weiteren Stiftungen, Betrieben, Institutionen und helfenden Händen unterstützt! Dank dieser großartigen Unterstützung durch die beiden Kooperationspartner, die finanzielle Unterstützung, die Sach- und Privatspenden, die engagierten Auszubildenden, die ehrenamtliche Arbeit und vieles mehr, konnte jetzt doch der ursprünglich geplante Insektenschaugarten aus dem Beteiligungsverfahren realisiert werden und nicht nur einzelne Grundelemente. Weitere Infos gibt es unter www.BUND-Bremen.net.
Bei Rückfragen: Dipl. -Biol. Heike Schumacher, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, BUND Landesverband Bremen e.V., heike.schumacher(at)bund-bremen.net