BUND Landesverband Bremen

Jetzt eine nachhaltige Trinkwasserstrategie für Bremen!

19. September 2019 | Ressourcen & Technik, Trinkwasser

BUND fordert Maßnahmen zum Wassersparen und Sicherung von Fördergebieten

 (BUND Bremen e.V.)

Anlässlich der Ankündigung des Trinkwasserverbands Verden, rund eine Million Kubikmeter Trinkwasser weniger im Panzenberg zu fördern und nach Bremen zu liefern, fordert der BUND Bremen jetzt erneut ein Umdenken beim Gebrauch von Trinkwasser. Würde der Trinkwasserverband seine Ankündigung wahr machen, fehlten Bremen rund eine Mio. m³ oder drei Prozent des jährlichen Trinkwassers. Der BUND sieht vor allem im Wassersparen die Möglichkeit, den Verlust zu kompensieren.

„Wenn die Bremer Bürgerinnen und Bürger auch so wenig Trinkwasser verbrauchen würden wie in Sachsen, nämlich 90 Liter Wasser pro Tag und Person, könnten in der Hansestadt deutlich mehr als eine Mio. m³ Trinkwasser jährlich eingespart werden“, verdeutlicht BUND-Landesgeschäftsführer Martin Rode das Einsparpotential. „Dann könnte auch die Fördermenge am Panzenberg noch weiter verringert werden, was unbedingt notwendig ist, um weiteren ökologischen Schäden an der Halse entgegenzuwirken.“ Das Trinkwasser für Bremen wird zu 100 Prozent aus Grundwasser gewonnen, aber nur etwa 15 Prozent davon kommen aus dem Stadtgebiet, der Rest wird aus dem niedersächsischen Umland bezogen.

Nach Ansicht des BUND ist es jetzt dringend erforderlich, in der Hansestadt Maßnahmen zum verringerten Trinkwassergebrauch flächendeckend umzusetzen, über die Notwendigkeit zu informieren und Alternativen zum Gebrauch von Trinkwasser z. B. für Toilettenspülung und Wäschewaschen zu fördern. Denn ein Großteil des Trinkwassers, das im Haushalt täglich genutzt wird, entfällt auf Toilettenspülung, Dusche und Waschmaschine. Grauwasser aus der Dusche, welches nicht mit Fäkalien verunreinigt ist, kann mit geringem Aufwand aufbereitet noch für die Toilettenspülung oder zum Wäschewaschen genutzt werden. Und besonders für die Toilettenspülung bietet sich die Nutzung von Regenwasser an. „Dafür muss das Förderprogramm für den Bau von Regenwassernutzungsanlagen, das Ende 2018 ausgelaufen ist, schnellstmöglich wieder aufgelegt werden“, fordert Rode. „Bei Neubau von großen Wohnanlagen müssen darüber hinaus Grauwassernutzungsanlagen zur Pflicht werden, da sie hier bisher am wirtschaftlichsten sind.“ Durch die vermehrte Nutzung von Regenwasser könnten Teile davon zudem bei Starkregenereignissen temporär zurückgehalten und dann später in die Kanäle entlassen werden. So käme es weniger zu Verstopfungen im Kanal.

Außerdem sei es wichtig, so der Umweltverband weiter, auch die eigenen Trinkwasserquellen ausreichend zu schützen, z. B. durch die Ausweisung eines Trinkwasserschutzgebietes in Vegesack und die Absicherung der Trinkwassergewinnung in Blumenthal. Rode: „Dafür müssen die Anstrengungen zur Sanierung der Grundwasserbelastung aus dem Tanklager Farge erheblich verstärkt werden. Schon jetzt werden dort aus dem förderstärksten Brunnen nur 0,75 Mio. m³ Wasser statt der der genehmigten 1,5 Mio. m³ gefördert, um den Sog zu verringern, der die Schadstofffahne aus dem Tanklager Farge in Richtung des Brunnens umlenkt.“

Grundsätzlich ist es nötig, vorhandenes Grundwasser überall so zu schützen, dass es noch lange nutzbar ist. Rode: „Die Grundwasserbelastung aus der Landwirtschaft durch übermäßige Düngung und Pestizid- und Antibiotikaeinsatz muss dringend massiv reduziert werden. Wir brauchen jetzt eine Ökologisierung der Landwirtschaft und den zeitnahen Ausstieg aus der Massentierhaltung durch Bindung der Produktion an die Acker- oder Weidefläche.“

Tipps zum Wassersparen im Haushalt gibt es hier...

Bei Rückfragen: Martin Rode, Geschäftsführer BUND Bremen, Tel.: 0171 / 3354500

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