BUND Landesverband Bremen

Kohltour mal anders!

20. Januar 2020 | Meere, Weser und Nordsee

BUND Meeresschutzbüro und BUNDjugend geben 5 Tipps zur Müllvermeidung bei Kohltouren und laden zur alternativen Kohltour ein

Das BUND Meeresschutzbüro und die BUNDjugend appellieren jetzt an die Organisator*innen von Kohltouren, bei ihren Veranstaltungen möglichst wenig Müll zu verursachen. Sie geben fünf praktische Tipps, wie bei Kohltouren Müll vermieden werden kann.

„Die Traditionssaison der Norddeutschen hat begonnen“, sagt Isabelle Maus, wissenschaftliche Mitarbeiterin im BUND Meeresschutzbüro. „Viele Bremer*innen gehen jetzt zumeist entlang der schönsten Routen durch die Natur und der Flüsse, um anschließend eine Portion Grünkohl und Pinkel zu genießen.“ Unzählige Gruppen sind dann mit Bollerwagen, Musik und Getränken auf den Wegen und Deichen entlang der Weser, Wümme oder Ochtum unterwegs. „An den Wochenenden können rund um den Werdersee bis zu 80 Kohltouren gezählt werden“, betont Maus. „Übrig bleiben am Ende lange Müllspuren aus Zigarettenkippen, Kronkorken, Plastikbechern, Glasscherben, aber auch Luftballons und Teebeutel. Leider nimmt mit steigendem Alkoholpegel die Rücksicht ab.“ Besonders in der Nähe von Flüssen ist das Müllproblem kritisch, denn 80 Prozent des Plastikmülls in unseren Meeren gelangt von Land dort hin. In der stürmischen Saison werden die Überreste der lustigen Kohltouren durch Wind und Regen dann zu ernsten Problemen für die Meere, warnen BUND und BUNDjugend. Giftige Zigarettenkippen mit Kunststofffilter oder große und kleine Einwegbecher aus Plastik werden nach kurzem Gebrauch unachtsam weggeworfen. Einmal im Wasser gelandet, bleiben die Müllteile vermutlich für immer dort und werden weiter in die weltweiten Meeresströmungen getragen. „Dabei müsste gar nicht so viel Müll entstehen“, ist sich die Meeresschutz-Expertin Maus sicher. Sie gibt fünf praktische Tipps, um bei der nächsten Kohltour Müll auch in der Umwelt zu vermeiden:

  1. Wenn das Schnapsglas traditionell um den Hals gehängt und immer wieder befüllt wird, kann auf Becher aus Einwegplastik verzichtet werden. Auch alle anderen Getränke schmecken aus einem Mehrwegbecher viel besser, dieser kann am Ende der Tour einfach im Bollerwagen verstaut werden. Die leeren Bierflaschen können ebenfalls wieder zurück in den Kasten auf dem Bollerwagen gestellt werden.
  2. Für die wertvollen Kronkorken gibt es Sammelinitiativen wie www.kronkorken-helfen.de, mit denen beispielsweise Krankenversicherungen für Kinder in Ghana unterstützt werden können. Also einfach eine Tüte an den Bollerwagen hängen und am Anfang der Tour die Teilnehmenden zum Sammeln auffordern. Die gesammelten Kronkorken können in der Geschäftsstelle des BUND zu den Öffnungszeiten abgegeben werden.
  3. Sollte unterwegs kein Aschenbecher zu finden sein, gibt es praktische Taschenaschenbecher, die den Weg zum nächsten Mülleimer überbrücken. Oder einfach eine leere Flasche zum Aschenbecher umfunktionieren.
  4. Bei der Ausstattung des Bollerwagens einen Müllbeutel mit einpacken. Zum Teil kann der Müll dann sogar im Ziellokal abgegeben werden oder wird mit dem Bollerwagen vom Verleih abgeholt.
  5. Für Fortgeschrittene empfiehlt das BUND Meeresschutzbüro außerdem, an Stelle der altbekannten Trinkspiele lieber Wettbewerbe zum Müllsammeln zu spielen und somit sogar noch mehr Müll mit nach Hause nehmen, als selbst verursacht wurde.

Wer ganz einfach an einer solchen Tour teilnehmen möchte, ist herzlich zur alternativen Kohltour mit dem BUND Meeresschutzbüro und der BUNDjugend Bremen eingeladen. Am Samstag, den 8. Februar 2020 um 15 Uhr geht es entlang des Werdersees mit abschließendem veganen Kohlessen im Kukoon in der Neustadt. Der Treffpunkt wird nach Anmeldung bekannt gegeben. Anmeldung ist bis zum 31. Januar2020 unter 0421 79 00 210 oder an Isabelle.Maus(at)bund-bremen.net möglich. Infos: www.BUND-Bremen.net/meer.

Bei Rückfragen:

BUND Meeresschutzbüro, Isabelle Maus, Tel. 0421 79 00 233, Isabelle.Maus(at)bund-bremen.net

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