BUND Landesverband Bremen

Laubsauger und Laubbläser schaden Natur und Gesundheit

18. Oktober 2019 | Stadtnatur

BUND lehnt Nutzung dieser Geräte ab und gibt Tipps zur umweltfreundlichen Laubbeseitigung

 (pixabay.com)

Kaum fällt das Herbstlaub, lärmen an Straßen, in Parks und Gärten wieder die Laubsauger und Laubbläser. Der BUND Bremen weist jetzt darauf hin, dass diese Gartengeräte Umwelt und Gesundheit durch Lärm und Schadstoffe schädigen und den Naturhaushalt stören. Deshalb appelliert der BUND an Bürgerinnen und Bürger, aber auch an Städte und Gemeinden, diese Geräte nicht mehr zu verwenden. Stattdessen sollte das Laub unter Büschen und auf Beeten liegen bleiben, und, wo nötig, Harke und Rechen zur Laubbeseitigung eingesetzt werden, so der BUND.

„Die Geräte verursachen einen Lärm von über 100 Dezibel, was ungefähr so laut ist wie ein Presslufthammer“, erklärt Martin Rode, Landesgeschäftsführer des BUND Bremen. „Das schädigt nicht nur die Gesundheit der Benutzer selbst, sondern auch die der Anwohner. Denn schon ab einem Lärmpegel von 85 Dezibel kann es bei Dauerbelastungen zu Hörschäden kommen.“ Laubsauger und -bläser, die von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, stoßen darüber hinaus gesundheitsschädliche Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus. „Auch die Bodenbiologie wird durch diese Geräte beeinträchtigt“, warnt der Biologe. „Die lauten Ordnungshalter saugen mit den welken Blättern auch Kleintiere wie Spinnen, Würmer, Insekten und Amphibien auf, häckseln und töten sie dabei. Außerdem zerstören sie Pflanzensamen.“ Da die abgesaugten oder mit einer Luftgeschwindigkeit von bis zu 220 km/h weggeblasenen Blätter und Äste nicht mehr auf dem Boden verrotten, werde außerdem die Humus- und Nährstoffbildung behindert. „Die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum, und der Boden wird der Deckschicht beraubt, die ihn vor Austrocknung und bei extremer Kälte schützt“, so Rode. Selbstverständlich müsse aus Sicherheitsgründen das Laub von Gehwegen und Straßen entfernt werden. Und auch auf Rasenflächen ist die Laubbeseitigung sinnvoll, um den Rasen nicht zu schädigen. „Ich beobachte aber immer wieder, dass Beete, aber auch Bereiche unter Büschen geradezu klinisch rein gepustet werden“, bedauert Rode. „Angesichts der damit einhergehenden Schäden ist das schlicht und ergreifend überflüssig.“

Der BUND empfiehlt daher, bei der Laubbeseitigung zu Rechen und Harke zu greifen, die ganz ohne schädliche Emissionen auskommen. „Das welke Laub sollte am besten auf Beete und unter Gehölze verteilt werden“, gibt Rode einen Tipp. „Dort verrottet es während des Winters langsam und schützt sowohl den Boden als auch Kleintiere. Im Frühjahr kann es dort dann als natürlicher Dünger in den Boden eingearbeitet werden.“ Dass es auch ohne Laubsauger und Laubbläser geht, zeigt übrigens die österreichische Stadt Graz: Sie hat bereits zum 1. Oktober 2014 die Nutzung von Laubsaugern und Laubbläsern verboten. Dort darf nur noch mit Harke und Rechen gekehrt werden.

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