Jede dritte Person in Deutschland ist unzufrieden mit der Erreichbarkeit von Bus und Bahn am eigenen Wohnort. Das zeigt eine repräsentative, bundesweite Befragung des Forschungsinstituts Kantar im Auftrag der Allianz pro Schiene, des BUND und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats.
„Der Hauptkritikpunkt der Befragten ist nicht die Entfernung zur nächsten ÖPNV-Haltestelle, sie wünschen sich häufigere Verbindungen. Durch die Einführung des Deutschlandtickets wird dieser Missstand noch entscheidender, da mehr Menschen den ÖPNV nutzen“, sagt Dieter Mazur, Vorsitzender des BUND Bremen. „Verkehrssenatorin Özlem Ünsal muss für die Menschen in Bremen ein besseres ÖPNV-Angebot gewährleisten.“ Zwar fühlen sich 83 Prozent der Menschen in Bremen insgesamt gut angebunden mit Bus und Bahn, 18 Prozent sind jedoch unzufrieden mit der Anzahl der Abfahrten an der nächstgelegenen Haltestelle. Für 77 Prozent der Befragten hat sich der angebotene Takt in den vergangenen fünf Jahren nicht verändert, für 5 Prozent sogar verschlechtert. „Die Umfrage zeigt, dass der ÖPNV als positiv wahrgenommen wird“, betont Mazur. „Doch auch wenn Bremen in dieser Umfrage beim ÖPNV vergleichsweise gut abgeschnitten hat, muss Verkehrssenatorin Ünsal Verbesserungen bei Taktung und Linienzahl umsetzen.“
Bei der Befragung ging es auch um das Sicherheitsgefühl der Menschen auf dem Fahrrad und zu Fuß. Nur 52 Prozent der Befragten in Bremen sagen, dass ihnen ausreichend sichere Radwege zur Verfügung stehen. 10 Prozent fahren nie Fahrrad. Verglichen mit der Situation vor fünf Jahren fühlen sich 23 Prozent der Radfahrenden heute sicherer, während 35 Prozent unsicherer unterwegs sind. Für 42 Prozent hat sich das Sicherheitsgefühl auf dem Fahrrad nicht verändert.
Wenn die Menschen in Bremen zu Fuß unterwegs sind, fühlen sich heute lediglich 6 Prozent sicherer als vor fünf Jahren, 44 Prozent fühlen sich hingegen unsicherer. Für 50 Prozent hat sich das Sicherheitsgefühl beim Gehen nicht verändert. „Beim Rad- und insbesondere beim Fußverkehr ist noch deutlich Luft nach oben. Die Menschen in Bremen haben ein Recht auf sichere Fuß- und Radwege. Nur auf breiten und freien Wegen können vor allem Kinder und Ältere sicher unterwegs sein. Für die Verkehrssenatorin sollte es daher oberste Priorität sein, die schwächsten Verkehrsteilnehmenden besser zu schützen“, fordert der BUND-Vorsitzende Dieter Mazur.
Das Meinungsforschungsinstitut Kantar hat für Allianz pro Schiene, BUND und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat vom 25.09.2024-18.10.2024. mehr als 2.000 Bundesbürger*innen ab 14 Jahren befragt. Die Ergebnisse gibt es unter: