BUND Landesverband Bremen

Modernes Gaskraftwerk statt Mega-Kohleofen

28. April 2009 | Energie

BUND: swb-Pläne als Fingerzeig für Deutschland

„Das von der swb geplante Gaskraftwerk am Standort Mittelsbüren ist insbesondere gegenüber Kohlekraftwerken eine akzeptable Zwischenlösung auf dem unabdingbaren Weg zur hundertprozentigen Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien“, betont der BUND-Vorsitzende Klaus Prietzel. Aber als Zwischenlösung muss es auch geplant und betrieben werden. Demnach müssen bis 2020 vierzig Prozent CO2 eingespart und der erforderliche Investitionsschwerpunkt auf Erneuerbare Energien und Energieeffizienz darf nicht aufgegeben werden.

Der BUND sieht in der Investitionsentscheidung von swb die Chance, deutschlandweit ein Zeichen zum Verzicht auf den Neubau von Kohlekraftwerken zu setzen. Die Bremer Planungen zeigen, dass die für Gaskraftwerke behauptete Unsicherheit bei der langfristigen Brennstoffbelieferung ein vorgeschobenes Argument ist. Moderne Gaskraftwerke sind mit 58% Wirkungsgrad deutlich effizienter als Kohlekraftwerke, wesentlich günstiger in der Errichtung und haben sich damit viel schneller amortisiert. Durch eine hohe Flexibilität bei der Betriebssteuerung sind Gaskraftwerke sehr gut geeignet, Ertragsschwankungen bei Wind- und Solarstrom auszugleichen. Zudem ist es nicht ausgeschlossen, den Betrieb wenigstens teilweise auf Biogas umzustellen.

Dass es sich nur um eine Zwischenlösung handeln kann, zeigt aber der Blick auf die CO2-Emissionen. Ein Gaskraftwerk der geplanten Größenordnung wird jährlich 470.000 t CO2 freisetzen. „Das sind gut 400.000 t zu viel gegenüber den Möglichkeiten der Energiegewinnung mit Erneuerbaren“, rechnet BUND-Energieexperte Prietzel vor. „Erdgas ist auch ein fossiler Brennstoff, dessen Reserven gerade noch für 60 Jahre reichen. Davon sollten wir unseren Enkeln soviel wie möglich übrig lassen.“ 

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