Natur leidet unter langanhaltender Trockenheit / BUND gibt Wasserspartipps

26. März 2025 | Tiere und Pflanzen, Trinkwasser, Wiesenvogelschutz

BUND gibt Tipps zum nachhaltigen Umgang mit Wasser

 (Terra Air)

Angesichts der anhaltenden Trockenheit in den Monaten Februar und März appelliert der BUND Bremen jetzt an alle Bürgerinnen und Bürger, sparsam mit der Ressource Trinkwasser umzugehen. Im Februar fielen in Bremen laut WetterKontor nur etwa 23 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge, im März gar nur ca. 3 Prozent. Die Natur leidet unter dieser Dürre, so der BUND. Daran ändern auch die aktuellen, geringen Regenmengen nichts.

„In den Schutzgebieten wird das Grünland immer trockener“, sagt Birgit Olbrich, Schutzgebietsbetreuerin vom BUND Bremen. „Das wirkt sich negativ auf die Wiesenvögel aus, weil sie so kaum Nahrung finden. Mit ihren langen Schnäbeln brauchen sie stocherfähige Böden um Larven und Insekten zu finden. Deshalb wässern wir jetzt im Blockland an einigen Stellen aktiv zu.“ Außerdem drohen Kleinstgewässer auszutrocknen, bevor der Amphibienlaich sich zu ausgewachsenen Tieren entwickeln kann. Olbrich: „Insgesamt ist ein so trockenes Frühjahr schlecht für die Entwicklung vieler unser auentypischen Tier- und Pflanzenarten“

Die Stadtnatur leidet besonders unter der Trockenheit. „Straßenbäume beispielsweise haben meist nur sehr begrenzt Platz“, betont Katharina Fuchs, Stadtnatur-Expertin beim BUND Bremen. „Straßenbäume wachsen oft unter schwierigeren Bedingungen als Bäume in der freien Natur. Eingeschränkter Wurzelraum, verdichteter Boden, Schadstoffe und Streusalz setzen ihnen zu. Zusätzlich verschärft Trockenheit die ohnehin problematische Wasserversorgung, da Versiegelung und Bodenverdichtung das Eindringen von Wasser erschweren.“ Dadurch wird das Wachstum gehemmt, und junge Bäume können absterben, bevor sie ihre volle Größe erreichen. Doch gerade alte Stadtbäume sind für klimaresiliente Städte und den Erhalt der Artenvielfalt essentiell. Sie binden CO2, produzieren Sauerstoff, verbessern die Luftqualität, sorgen für Abkühlung, spenden Schatten an heißen Tagen, reduzieren Lärm und bieten Lebensraum für Tiere, Flechten und Pilze.

Mittel- bis langfristig können längere Perioden der Trockenheit auch im normalerweise regenreichen Winter dazu führen, dass sich Grundwasserbestände mancherorts nicht ausreichend füllen. Problematisch bewertet der BUND insbesondere den übermäßigen Gebrauch von Trinkwasser im Haushalt und im Garten. „Trinkwasser ist ein Lebensmittel mit sehr hoher Qualität und sollte auch als solches wertgeschätzt werden“, betont L Lüttke, Wasserexpert*in des BUND Bremen. „So ist Trinkwasser für die Gartenbewässerung wirklich zu schade und nicht gedacht.“ Statt den Garten mit Trinkwasser zu bewässern, empfiehlt der BUND, Regentonnen aufzustellen, in denen langfristig Wasser gesammelt werden kann.

Wenn das Grundwasser nicht belastet ist, könnte das Schlagen eines Grundwasserbrunnens eine Möglichkeit für die Gartenbewässerung sein. „Doch auch wer einen eigenen Brunnen besitzt, sollte das Grundwasser mit Bedacht verwenden“, mahnt Lüttke. „Dass man mit dem eigenen Brunnen jederzeit und unbegrenzt den Garten wässern kann, ist nämlich ein Irrglaube. Denn die Grundwasserneubildungsraten in trockenen Jahren waren und sind vielerorts, besonders nahe der Oberfläche, anhaltend niedrig, und Bäumen im direkten Umfeld des Gartenbrunnens wird durch die Brunnennutzung zusätzlich dringend nötiges Wasser von unten entzogen. So können vor allem die Auswahl der Pflanzen für den Garten, das Mulchen von Beeten oder die Verwendung eines Systems zur Tröpfchenbewässerung helfen, weniger Wasser einzusetzen. Auch ein gut gewählter Zeitpunkt für die Gartenbewässerung kommt den Pflanzen zugute und trägt zum Schutz der Ressource Trinkwasser bei. So ist eine Bewässerung zu den Tagesrandzeiten ideal. Besonders effektiv ist das Gießen in den frühen Morgenstunden, da das Wasser optimal aufgenommen wird. Auch eine Bewässerung am Abend reduziert die Verdunstung und trägt zur Wassereinsparung bei.

Aber auch im Haushalt lässt sich Wassersparen, z.B. durch die Reduzierung des Wasserdurchflusses mit Hilfe von Durchflussbegrenzern (nicht bei drucklosen Boilern oder hydraulisch geregelten Durchlauferhitzern einsetzen) oder am Eckventil der Waschtischarmaturen. Beim Duschen helfen wassersparende Duschköpfe oder Durchflussbegrenzer, den Wasserverbrauch zu senken. Zudem trägt eine kürzere Duschdauer effektiv zur Einsparung bei.

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