BUND Landesverband Bremen

Naturfläche für Schmetterlinge und Wildbienen

29. Mai 2020 | Stadtnatur

Nachbarschaftsinitiative und BUND entwickeln Blühfläche auf Verkehrsinsel in Bremen-St. Magnus

Der BUND Arbeitskreis Bremen-Nord entwickelt in St. Magnus eine Verkehrsinsel zu einem Insektenparadies.  (Manfred Severit)

Um den vielfach unerkannten Wildbienen, aber auch Schmetterlingen und anderen Insekten, einen kleinen, ihren Bedürfnissen angepassten Lebensraum zu bieten, hat eine Nachbarschaftsinitiative, tatkräftig unterstützt vom BUND Arbeitskreis Bremen-Nord, die Pflege für die Verkehrsinsel an der Leuchtenburger Straße  Ecke Lesumer Heerstraße in Bremen-St. Magnus übernommen. An dieser Stelle möchten die Initiatoren beispielhaft aufzeigen, was Bürgerinnen und Bürger in ihrem privaten Umfeld für mehr biologische Vielfalt tun können.

„Wir entwickeln und pflegen diese Verkehrsinsel für Wildbienen und Schmetterlinge - jenseits der üblichen Gartenbearbeitung“, sagt Corinna Hagedorn, Initiatorin dieses Projekts und Nachbarin der Fläche. „Uns ist es wichtig, dass sich Bürgerinnen und Bürger hier Anregungen für die eigene naturnahe Gartengestaltung oder aber auch für den Balkon holen.“ Die Verkehrsinsel besitzt einen mageren, sandigen Boden. „Der Aufwuchs aus Gras und mehrjährigen Stauden bietet einer Vielzahl von Insekten Nahrung und Unterschlupf“, erläutert Elke Noetzel-Horn, Biologin und Mitglied im BUND Arbeitskreis Bremen-Nord. „Hierbei sind die Stauden wichtige Pollen- und Nektarlieferanten für die Wildbienen und die Gräser Futterpflanzen für viele seltene Schmetterlinge.“ Das aufgestellte Totholz und das Insektenhotel bieten zudem ideale Nistplätze für Insekten. Insbesondere um auch den im Boden nistenden Wildbienen einen Lebensraum zu bieten, haben die Aktiven der Nachbarschaftsinitiative und des BUND in der Mitte der Fläche ein so genanntes Sandarium angelegt. Denn rund 70% aller bei uns vorkommenden Wildbienen-Arten legen ihre Eier im Boden ab. Die zukünftige Pflege wird nach der Herrichtung dieser Nistmöglichkeiten in einer jährlichen ein- bis zweimaligen Mahd und gelegentlichem Müllsammeln bestehen. Hierfür suchen die Initiatoren weitere Unterstützung. Wer mit machen möchte, wende sich bitte an bernd.quellmalz(at)bund-bremen.net.

Der Umweltbetrieb Bremen hat die Verantwortung für die Pflege an Corinna Hagedorn übertragen. Unterstützt wird das Projekt vom Beirat Burglesum und von der Firma Helge Schnirring, Gartenbau Schwanewede. Weitere Informationen gibt es hier...

Hintergrund

In Deutschland sind mindestens 566 Wildbienenarten nachgewiesen, davon sind 228 Arten als bestandsgefährdet, 39 Arten als ausgestorben oder verschollen und 31 Arten vom Aussterben bedroht eingestuft. Auch viele der heimischen 3.700 Schmetterlingsarten, rund 190 davon gehören zu den Tagfaltern, stehen auf der Roten Liste. Dies liegt nicht nur an Monokulturen, Umweltgiften und Klimawandel, sondern auch daran, dass in Gärten und Parks statt einheimischer oft nur noch exotische Pflanzen gepflanzt werden. Von diesen können sich Raupen und Falter häufig nicht ernähren. Deshalb empfiehlt der BUND, im Garten ein Beet oder auf dem Balkon einen Kasten mit einheimischen Wildpflanzen anzulegen. Beispielsweise sind aromatische Kräuter wie Thymian und Melisse bei Schmetterlingen beliebt. Brennnessel, Löwenzahn, Distel, Wilde Karde, Malve, Königskerze und Seifenkraut werden vor allem von den Raupen bevorzugt.

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