BUND Landesverband Bremen

Neue Studie: Was summt denn da in Bremen?

05. Mai 2021 | Stadtnatur

BUND präsentiert Ergebnisse einer Wildbienen-Untersuchung zweier Blühflächen in Bremen

Die BUND-Blühfläche auf dem Rembertikreisel bietet vielen Wildbienen ein Zuhause.  (Heike Schumacher)

In den letzten Jahren konnte der BUND Bremen in Zusammenarbeit mit dem Umweltbetrieb Bremen zahlreiche Blühflächen in der Hansestadt anlegen. Wurde das Ziel erreicht, ein Nahrungsangebot und Lebensraum für Wildbienen im öffentlichen, städtischen Grün zu schaffen? Wie wirksam sind die Blühstreifen? Der Umweltverband veröffentlicht jetzt die Ergebnisse einer Wildbienen-Untersuchung auf den Blühflächen am Rembertikreisel und am Hochschulring.

Der Biologe Jens-Peter Salomon untersuchte zwischen Mai und Juli 2020 die beiden Blühflächen bei insgesamt fünf Begehungen. „Und es zeigte sich… Die Blühflächen sind ein Erfolg!“, freut sich Projektleiterin Heike Schumacher vom BUND Bremen. „36 Wildbienenarten – davon 10 Rote-Liste-Arten – sind gesichtet worden. Dies Ergebnis bewerten wir aufgrund der geringen Flächengröße und der geringen Erfassungsintensität als sehr positiv.“ Es gab sogar einen Neufund für den Raum Bremen: Die Gelbbindige Furchenbiene (Halictus scabiosae)! Zwar ist dies eine Übersichtserfassung, sie reicht jedoch für erste Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der Blühstreifen aus.

Die kreisförmige Blühfläche auf dem Rembertikreisel legte der BUND 2016 an. Sie liegt inmitten zentralurbaner Bebauung. Am Rande wurden Pfähle aus Totholz aufgestellt – Nisthilfen für einige Wildbienenarten. Auf dem zwei Meter breiten Hauptblühstreifen und den daran angrenzenden Flächen (insgesamt 10 bis 14 Meter) entdeckte Jens-Peter Salomon 26 verschiedenen Wildbienenarten. Für diese Fläche inmitten der Stadt wahrscheinlich das Maximum. Auf dem Blühstreifen am Hochschulring sichtete der Biologe 19 Wildbienenarten. Diese Bienenweide ist ebenfalls 2016 entstanden, aber schmaler (1 bis 2 Meter). Doch die Bienen haben es nicht weit –weitere Grünflächen sind hier am Stadtrand in nächster Nähe. „Diese hohen Artendichten zeigen, dass auch kleine Flächen für Wildbienen beliebt sind, wenn ausreichend und verschiedene Pollenpflanzen vorfinden“, betont Schumacher. „Doch dieses All-you-can-eat-Buffet für Insekten ist begrenzt – Solch kleinräumige Blühstreifen bieten nicht genug Nahrung für eine hohe Anzahl an Wildbienen verschiedener Arten.“ Dennoch seien diese Blühoasen wichtige Trittstellen für Insekten in unserer stark versiegelten und zerschnittenen Umwelt. Sie vernetzten die vorhandenen Grünflächen – echte Wildbienen-Highways entstehen!

Die genauen Artenlisten und Infos zu den Ergebnissen auf den beiden Blühflächen sind unter https://www.bund-bremen.net/bluehtauf/ zu finden (Direkt zur Studie). Das aktuelle BUND-Projekt zum Insektenschutz „Lass brummen“ wird gefördert von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, der Karl Kaus Stiftung für Tier und Natur der NordWestNatur und von der Manfred Hermsen Stiftung.

Für Rückfragen:

Heike Schumacher, heike.schumacher(at)BUND-Bremen.net, Tel.: 0421 / 7900256

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