BUND Landesverband Bremen

Obstbäume schneiden, aber richtig

28. September 2017 | Naturschutz

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bietet im Rahmen seines Projektes „Mehr Natur in die Stadt“ Fortbildungen zum richtigen Obstbaumschnitt an.

Hochstämmige Obstbäume sind ökologisch wertvoll. Sie bieten Vögeln, Schmetterlingen und Bienen Lebensraum, Unterschlupf und Nahrung. Ursprünglich war der Apfelbaum einmal ein Strauch. Erst die landwirtschaftliche Nutzung machte aus dem Strauch einen Hochstamm, denn früher gab es unten Ackerbau und oben Äpfel. Im Grünland wurden die Stämme der Apfelbäume immer höher gezogen, damit das Vieh nicht die Äpfel von den Bäumen fressen konnte. So wurden die Hochstämme gezüchtet, brauchen aber immer noch einen regelmäßig Schnitt. Der Pflanzschnitt legt fest, wie die Krone sich entwickelt. In den ersten Jahren ist zudem ein Erziehungsschnitt unerlässlich, damit sich eine stabile Krone ausbilden kann, die später viele, leckere Äpfel trägt. Auch in den nachfolgenden Jahren ist dann und wann ein Auslichtungsschnitt erforderlich. Lichte, luftdurchlässige Kronen trocknen nach einem Regenschauer schneller und sind somit weniger anfällig für Krankheiten (Schorf, Krebs, Monilia). Außerdem wird durch den Schnitt die Ertragsfähigkeit und Fruchtqualität verbessert und über einen langen Zeitraum erhalten.

Ungepflegte Obstbäume fruchten nur noch am Kronenrand. Dadurch sind zwei Drittel der Krone unproduktiv. Ein stark wachsender Mitteltrieb kann die Krone oft mit einer zweiten Krone überwachsen. Durch Lichtmangel wachsen dann die unteren Äste immer weiter nach außen oder sterben ab. Bei großer Fruchtlast kann das sogar zum Auseinanderbrechen der Bäume führen. Der Schnitt ist daher die beste Altersvorsorge für den Baum.

In den Seminaren vermittelt der Biologe und Pomologe Michael Ruhnau theoretische Grundlagen über Aufbau eines Apfelbaumes, Wachstumsgesetze, Grundregeln beim Schneiden und Schnittwirkung. Zusätzlich gibt es Praxis zu den vier Themen Obstbaumpflanzung, Erziehungsschnitt, Erhaltungs- und Pflegeschnitt sowie Auslichtungs- und Verjüngungsschnitt.

Die Veranstaltungsreihe wird vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und der Karl Kaus Stiftung für Tier und Natur gefördert. Die Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro, ermäßigt 8 Euro. Eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist: Tel. 790020 oder heike.schumacher@bund-bremen.net. Flyer liegen in der BUND-Geschäftsstelle, Am Dobben 44, aus, nähere Infos finden Sie hier

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