Gerade jetzt zu Beginn der kalten Jahreszeit stellen viele Menschen den Vögeln im Garten und auf dem Balkon wieder Futter zur Verfügung. Der BUND verrät jetzt, was dabei zu bedenken ist. Der Umweltverband betont die Bedeutung der Vogelfütterung für das Naturerleben insbesondere in Städten und Siedlungen. Denn mit etwas Glück stellen sich bis zu 15 Vogelarten an der Futterstelle ein. Der BUND gibt auch Tipps, wie man sonst die Vögel insbesondere im Garten aktiv unterstützen kann.
„In den klassischen Futterhäuschen, in denen die Vögel beim Fressen sitzen, vermischt sich das Futter leicht mit dem Vogelkot. Diese Futterstellen müssen daher regelmäßig gesäubert werden, damit sie sich nicht zu einem Infektionsherd entwickeln“, erläutert Regionalgeschäftsführer Weser-Elbe Bernd Quellmalz vom BUND Bremen. „In einem so genannten Futtersilo ist das Futter dagegen vor Verunreinigung durch Kot geschützt. Außerdem ist darin die Gefahr geringer, dass es nass wird und schimmelt.“ Mit speziellem Vogelfutter für Körner fressende Gartenvögel können gezielt Haussperling, Dompfaff, Buchfink oder der Stieglitz an das Silo gelockt werden. Diese Arten mögen ölhaltige, energiereiche Sämereien wie dunkle Sonnenblumenkerne oder Mohn. Weichfutterfresser wie Amsel, Rotkehlchen oder Heckenbraunelle kann man eine Zeit lang mit Obststücken, Rosinen oder getrockneten Wildbeeren erfreuen. Für Meisen schließlich sind die bekannten Meisenknödel oder Meisenringe sowie Drahtbehälter mit naturbelassenen Erdnüssen das richtige Angebot. „Beim Kauf von Vogelfutter sollte auf jeden Fall darauf geachtet werden, kein Körnerfutter mit Samen des für uns Menschen hoch allergenen Traubenkrauts Ambrosia zu kaufen. Dies breitet sich derzeit aus“, warnt Quellmalz. „Außerdem dürfen keinesfalls gesalzene oder gewürzte Essensreste verfüttern werden. Sie können für Vögel tödlich sein.“ Aus Sicht des BUND hilft das winterliche Füttern dabei, Kinder und auch Erwachsene für die Vogelwelt zu begeistern.
Viele Vogelarten in Deutschland sind bedroht, z.B. durch die Zerstörung ihrer Lebensräume. „Da hilft unser zusätzliches Futterangebot leider nur wenig“, klärt der Naturschützer auf. Grundsätzlich seien Vögel auf das jahreszeitlich wechselnde Futterangebot eingestellt. „Ein Zuviel kann das ökologische Gleichgewicht sogar ins Wanken bringen“, sagt Quellmalz. „So nehmen nur wenige Arten das Futter an. Bleiben Arten wie zum Beispiel die Kohlmeise den Winter über hier und kommen dank der Fütterung vermehrt durch die kalte Jahreszeit, finden Zugvögel wie der seltene Trauerschnäpper und der Gartenrotschwanz bei ihrer Rückkehr nur noch wenige freie Nistplätze vor. Nachhaltiger lässt sich Vögeln helfen, wenn über den Winter Gartenstauden stehen gelassen, heimische Gehölze gepflanzt und Kompost- oder Laubhaufen anlegt werden. „So werden zum Beispiel Nischen für Insekten und ein Angebot an Wildbeeren geschaffen“, erklärt der BUND-Sprecher. „Das ist dann ganz praktischer Vogelschutz bei sich zuhause.“
Weitere Informationen zur Vogelfütterung gibt es in der BUND-Broschüre „Vögel im Winter - wie Sie ihnen am besten helfen können“, die unter www.bundladen.de erhältlich ist. Weitere Infos über die Stadtnatur gibt es unter www.BUND-Bremen.net.