BUND Landesverband Bremen

Sorgsam mit Wasser umgehen

15. August 2008 | Trinkwasser

BUND betont die Wichtigkeit des sparsamen Umgangs mit der Ressource Trinkwasser

„Sorgsamer Umgang mit Wasser“, mit diesen Worten begann Sylke Arpe vom BUND-Bremen eine Informationsveranstaltung zum Thema Wassersparen, die am 07.08.2008 im swb-Kundencenter im Rahmen der „Wochen des Wassers“ stattfand. Die Zuhörer erhielten Tipps zu Wassersparmaßnahmen an Duschen, Toiletten und Wasserhähnen. Ebenso gab es Anregungen wie bei der Reinigung von Geschirr und Kleidung sowie bei der Gartenbewässerung und der Autowäsche der Trinkwasserverbrauch reduziert werden kann. Weiterhin wurden Regenwassernutzung im Haushalt sowie Grauwasserrecycling erläutert und die Einsatzmöglichkeiten dargestellt.

Neben den technischen Hinweisen und den Anregungen zur Änderung des eigenen Verhaltens diskutierten die Teilnehmer das Für und Wider von Wassersparmaßnahmen. Macht Wassersparen überhaupt Sinn? Entnehmen wir mehr Grundwasser als der natürliche Wasserkreislauf nachbildet, so hat das fatale Folgen: Feuchtgebiete trocknen aus, Flüsse versiegen, Tiere und Pflanzen verschwinden, Risse an Gebäuden entstehen. Zudem muss jeder Kubikmeter benutztes Trinkwasser mit hohem Energieaufwand gereinigt werden, bevor es an die Umwelt zurückgegeben werden kann. Das Wassersparen ist nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes, sondern auch aus finanziellen Gründen sinnvoll. Für sein Trinkwasser zahlt jeder Bremer pro Jahr durchschnittlich 220 Euro. Mit moderner Technik, aber besonders durch einen sorgsamen Umgang mit unserem Wasser lassen sich 77 Euro einsparen. Doch jeder nicht verbrauchte Kubikmeter Wasser spart nicht nur 4,77 € (Der Preis setzt sich zusammen aus 1,98 € pro Kubikmeter Trinkwasser – swb-Bremen - und 2,79 € pro Kubikmeter Abwasser – hanse Wasser -, jeweils incl. Mwst.), sondern reduziert auch die Energiekosten und damit den CO2-Ausstoß, denn das beim Duschen oder Händewaschen eingesparte Wasser muss nicht erwärmt werden.

„Es gibt jedoch auch Gründe gegen eine weitere Einsparung von Trinkwasser“, gibt Sylke Arpe zu bedenken. Die Ver- und Entsorgungsunternehmen müssen in manchen Regionen Deutschlands vermehrt die Leitungssysteme spülen, um die Funktionsfähigkeit zu erhalten. Das Problem: Weniger verbrauchtes Trinkwasser bedeutet weniger Abwasser und somit weniger Fließgeschwindigkeit. Die Folge: Fäkalien werden nicht vollständig abtransportiert, bleiben liegen, faulen und bilden Schwefelsäure, was insgesamt zu Korrosionsschäden in den Abwasserkanälen führt. In den Trinkwasserleitungen kann eine Spülung notwendig werden, um einer Verkeimung durch zu lange Standzeiten vorzubeugen. „Allerdings entstehen diese Probleme nicht nur durch Wassersparmaßnahmen, sondern haben ihre Ursache auch in überdimensionierten Leitungen sowie in der regionalen Bevölkerungs-abnahme. So sollte man zur Beseitigung der genannten Probleme auch über einen Rückbau der Leitungssysteme nachdenken“, empfiehlt Sylke Arpe. Am Ende der Veranstaltung „Sorgsamer Umgang mit Wasser“ überwog jedoch die Meinung, dass aus unserem Wasserhahn ein Lebensmittel fließt, mit dem wir sorgsam umgehen müssen. Letztlich muss klar sein – wir haben nur ein Wasser. Wir können es nicht vermehren und durch nichts ersetzen.  

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