BUND Landesverband Bremen

Tatsächlicher Wasserverbrauch versteckt / Vortrag am 17.9.

15. September 2020 | Trinkwasser

BUND informiert über virtuelles Wasser und lädt zu Vortragsveranstaltung in Bremen-Vegesack ein

Virtuelles Wasser  (BUNDJugend BW)

Anbetracht sinkender Grundwasserstände und dem dritten Hitzesommer in Folge weist der BUND Bremen jetzt darauf hin, dass neben unserem täglichen Trinkwasserverbrauch weitaus mehr Wasser aus ferneren Regionen importiert wird, das so genannte versteckte oder virtuelle Wasser. In einem Vortrag am 17. September 2020 in Bremen-Vegesack informiert darüber die BUND-Wasserexpertin Katharina Müller und gibt Antworten auf die Fragen, wie viel Wasser eigentlich in einer Jeans steckt und warum es Auswirkungen auf den Wasserhaushalt in Spanien hat, wenn wir hier das ganze Jahr Tomaten essen.

„Für die Herstellung von Lebensmitteln und Produkten wird nicht selten sehr viel Wasser verwendet, was aber für uns erst einmal nicht erkennbar ist. Das verbrauchte Wasser bleibt versteckt, ist also nur virtuell“, erklärt Katharina Müller vom BUND Bremen. Ein Beispiel sei Kaffee. „In jeder Tasse Kaffee stecken nicht nur die 200 Milliliter Wasser, die zum Aufbrühen gebraucht wurden, sondern auch 140 Liter virtuelles Wasser“, weiß Müller. „Das ist mehr als unser täglicher Verbrauch von Trinkwasser aus der Leitung in Bremen pro Kopf.“ Laut dem Umweltbildungsprojekt „Virtuelles Wasser“ der Vereinigung Deutscher Gewässerschutz e.V. werden für die Herstellung von einem Kilo Röstkaffee etwa 21.000 Liter Wasser benötigt. Auch in anderen Konsumgütern versteckt sich eine Menge virtuelles Wasser. So werden für die Herstellung einer Jeans aus Baumwolle etwa 8.000 Liter Wasser benötigt, für ein Kilo Rindfleisch 15.500 Liter. Insgesamt kommen so in Deutschland täglich rund 4.000 Liter virtuelles Wasser pro Person zustande. „Problematisch ist das, wenn die Erzeugung von Produkten an Orten stattfindet, an denen es weitaus stärker an Wasser mangelt als hierzulande und wenn durch die Produktion von Konsumgütern Wasser verschmutzt und nicht wieder aufbereitet wird“, betont Müller. Bereits das dritte Jahr in Folge fielen in Norddeutschland infolge des Klimawandels zu wenige Niederschläge. „Was hier zum Problem wird, wächst sich andernorts zur Krise aus“, erläutert Müller. „Zwar enthalten Erdbeeren oder Tomaten aus Südspanien vergleichsweise wenig virtuelles Wasser, müssen aufgrund der dortigen Trockenheit aber mit Grundwasser bewässert werden. Das führt dann vor Ort zu gravierenden Grundwasserabsenkungen und schadet Bevölkerung und Natur erheblich.“ In Bremen werden täglich ca. 121 Liter Trinkwasser pro Kopf verbraucht – für Waschen, Kochen, Duschen oder Toilettenspülung. Nur etwa fünf Liter täglich braucht eine Person davon zum Trinken und Kochen. Ein Großteil dieses Trinkwassers, etwa 85 Prozent, wird dabei aus dem niedersächsischen Umland importiert.

Wie sich Virtuelles Wasser einsparen lässt, in welchen Produkten wie viel steckt und an welchen Stellen es zum Problem wird, darüber spricht Katharina Müller vom BUND Bremen am Donnerstag, 17. September 2020, ab 19 Uhr in der Evangelisch-methodistischen Christuskirche in Bremen-Vegesack, Georg-Gleistein-Straße 1. Interessierte erfahren dabei mehr über das Thema Virtuelles Wasser. Zudem wird es Einblicke in die Arbeit des BUND zum Thema Wassersparen in Bremen geben. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Plätze sind jedoch begrenzt. Weitere Infos zum Thema gibt es unter https://www.bund-bremen.net/trinkwasser/wasserfussabdruck/

Bei Rückfragen: Katharina Müller, BUND Bremen, Katharina.Mueller(at)bund-bremen.net

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