BUND Landesverband Bremen

Wald statt Asphalt - Fahrraddemonstration für die Mobilitätswende - Jetzt!

28. Mai 2021 | BUND, Lebensräume, Mobilität, Mobilität, Nachhaltigkeit

ADFC und BUND fordern die zügige Umsetzung einer sozial- und klimagerechten Mobilitätswende in Bremen!

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rufen alle Bremerinnen und Bremer auf, am Samstag, 5. Juni 2021 auf dem Fahrrad für die zeitnahe Umsetzung einer sozial- und klimagerechten Mobilitätswende in ihrer Stadt zu demonstrieren. Dazu gehören unter anderem eine bessere Fahrradinfrastruktur, konsequente Rad- und Fußverkehrsförderung, sowie der Ausbau des ÖPNV-Netzes.

„Der Verkehrssektor gehört zu den größten CO2-Produzenten in Deutschland“, betont Dieter Mazur, Vorsitzender des BUND Bremen. „Wir müssen daher so schnell wie möglich dazu übergehen, dass die Wege des Alltags weitgehend ohne Auto zu bewältigen sind. Im Sinne des Klimavertrags von Paris und der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum Klimagesetz fordern wir daher eine schnelle Umsetzung einer Mobilitätswende für Alle – die bestehenden Blockaden in Bremen müssen aufhören.“

Auch Sven Eckert, Geschäftsführer des ADFC in Bremen, fordert eine schnelle Umsetzung und eine konsequentere Förderung des Radfahrens in der Hansestadt: „Seit mittlerweile 40 Jahren fordert der ADFC mehr Unterstützung für den Radverkehr in Bremen. Die Ideen, manchmal auch die Planungen sind da – aber die Umsetzung dauert leider viel zu lange. Wir brauchen in Bremen mehr Platz, mehr Geld und mehr Personal für den Radverkehr, damit auch Kinder und ältere Menschen sicher und bequem Fahrrad fahren können!“

Die Fahrraddemonstration startet am 5. Juni um 13 Uhr am Weserwehr und führt dann über den Osterdeich, Am Wall, über die Stephanibrücke weiter durch die Westerstraße, Langemarkstraße und Martinistraße zum Markt. Die Strecke ist zirka neun Kilometer lang.

ADFC und BUND fordern für einen ausgewogenen Umweltverbund:

  • Tempo 30 innerorts: Immer wieder kommt es zu Unstimmigkeiten aufgrund des sogenannten „Flickenteppichs“ von Tempo-30-Strecken in der Stadt. Vor sozialen Einrichtungen verpflichtend, danach wieder aufgehoben, um vor der nächsten Einrichtung erneut angeordnet zu werden – das versteht kein Mensch. Hier muss Bundesrecht geändert werden, damit Städte die Möglichkeit erhalten, durchgängig Tempo 30 innerorts anzuordnen. Das verhindert dauerndes Beschleunigen und Abbremsen, verringert die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen Rad- und Autoverkehr und halbiert den Bremsweg – alles ein großes Plus für Verkehrssicherheit und Umweltschutz!
  • Mehr Platz für Menschen, statt für Blech. ADFC und BUND fordern zusammen mit dem Bremer Bündnis für die Verkehrswende eine bessere und häufigere Kontrolle von Falschparkenden auf Geh- und Radwegen. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass die Schwächsten aller Verkehrsteilnehmenden – Kinder, Eltern mit Kinderwagen, bewegungseingeschränkte Menschen mit Rollatoren oder Rollstühlen – durch Falschparkende gezwungen werden, Umwege zu laufen oder sogar über den Bordstein auf die Fahrbahn auszuweichen. Diese Duldung durch Wegschauen seitens der Innenbehörde muss aufhören. Das ist eine Frage der Barrierefreiheit und der Verkehrssicherheit. Bewohnerparken in den Quartieren kann nur der Anfang sein. Eine Verschärfung des Bußgeldkatalogs muss bundesweit erfolgen.
  • Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur: sowohl stadtteilübergreifend als auch in den Quartieren selbst müssen die Radwege ausgebaut beziehungsweise saniert werden. Dies bedeutet, dass Fahrrad-Premiumrouten und die Sanierung der Radwege in den Stadtteilen kein Widerspruch sind – für die Förderung des Radverkehrs wird beides benötigt! Premiumrouten müssen sicher erreicht werden können.
  • ÖPNV-Ausbau: Für eine Verkehrswende ist ein gut funktionierender ÖPNV wesentlich. Dies umfasst die Taktung, die Fahrzeit und die Kosten des Tickets – und natürlich auch gute und bequeme Umsteigemöglichkeiten. Bei Neu- und Umbauten des Straßenraums muss die Barrierefreiheit oberste Priorität haben und so eine umweltfreundliche Mobilität im ÖPNV, zu Fuß oder auch auf Therapiefahrrädern und mit Rollstühlen ermöglichen. Die Stadt muss dafür sorgen, dass die Wege zur Haltestelle und zwischen den Haltestellen insbesondere für Rollstuhlfahrer*innen, Menschen mit Kinderwagen oder Rollator schnell und einfach zu erreichen sind. Positives Beispiel ist hier die geplante Zusammenlegung der Haltestellen auf der Domsheide.

ADFC und BUND fordern die politisch Verantwortlichen auf, diese Forderungen umzusetzen und damit ein deutliches Zeichen für die Verkehrswende zu setzen.

Hintergrund

Das Bündnis „Wald-Statt-Asphalt“ ist eine bundesweite lose Vernetzung verschiedener Gruppen, Organisationen und Akteur*innen, die sich verabredet haben, am selben Wochenende für die Mobilitätswende auf die Straße zu gehen. Die Aktionen werden dabei jeweils vor Ort geplant und durchgeführt. Uns eint der Wille, für eine soziale und klimagerechte Mobilitätswende und gegen neue Autobahnen aktiv zu werden.

Kontakt ADFC Bremen

Sven Eckert, Geschäftsführer ADFC Bremen

Telefon: 0421 517788-265

E-Mail: sven.eckert@adfc-bremen.de

Kontakt BUND Bremen

Martin Rode, Geschäftsführer BUND Bremen

Telefon: 0171 3354500

E-Mail: martin.rode(at)bund-bremen.net

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