Welttag der Feuchtgebiete am 2.2.: Hohe Bedeutung für Hochwasserschutz und Wiesenvögel

31. Januar 2025 | Flüsse & Gewässer, Schutzgebiete

BUND: Intakte Feuchtgebiete dienen dem Hochwasserschutz und bieten Wiesenvögeln Lebensraum

Wümmewiesen mit Hochwasser.  (Bernd Quellmalz)

Anlässlich des internationalen „Tages der Feuchtgebiete“ am 2. Februar 2025 weist der BUND Bremen auf die Bedeutung von Feuchtgebieten hin. Feuchtgebiete wie Flüsse, Gräben, Auen, Seen, feuchte Wiesen und Überflutungsflächen spielen eine zentrale Rolle für den Hochwasserschutz, das Klima und die Artenvielfalt. Der Bremer BUND setzt sich aktiv für den Erhalt und die Pflege dieser wertvollen Lebensräume ein.

„Die in Bremen vorhandenen Feuchtgebiete fungieren vielfach als Überschwemmungsgebiete“, betont Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen. „Sie speichern Wasser und lassen es nur verzögert ablaufen. Das hilft Hochwasserspitzen zu puffern und Reserven für Trockenzeiten zurückzuhalten. Feuchtgebiete wirken in Hitzeperioden zudem kühlend auf das Umgebungsklima.“ Feuchtgebiete sind aber in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten vielerorts zerstört, eingeengt oder umgenutzt worden, so dass sie ihre Leistungsfähigkeit eingebüßt hätten: Flächendeckende Entwässerungsmaßnahmen im Oberlauf leiten bei Starkregen große Wassermassen in kurzer Zeit in tieferliegende Flussabschnitte. „Gut, wenn dort noch ausgedehnte Überschwemmungsflächen zur Verfügung stehen, so wie in der Ochtumniederung und der Wümmeniederung bei Bremen“, betont Rode. „Beim Jahrhundertregen im Dezember 2023 ist es diesen größten zusammenhängenden Überschwemmungsgebieten Nordwestdeutschlands zu verdanken, dass die Hochwasserschäden nicht noch viel größer geworden sind.“ Im fortschreitenden Klimawandel werden lange Regenperioden häufiger werden, so dass es gilt, sich darauf einzustellen. „Dabei geht es nicht nur um höhere Deiche“, so der Biologe. „Es muss um mehr Wasserrückhaltung in der Landschaft, insbesondere im Oberlauf der Flüsse und Bäche durch Wiederherstellung von Feuchtgebieten gehen. Das gilt insbesondere für unsere Moore.“ Nach Ansicht des BUND braucht es für Hochwasserspitzen dringend mehr Flächen, in denen Wasser schadlos hingeleitet und abgeführt werden kann.

Die Bremer Feuchtgebiete sind neben dem Nutzen für den Hochwasserschutz besonders für Wiesenvögel von großer Bedeutung. Kiebitze und andere seltene Watvögel halten sich hier zur Brut und Nahrungssuche auf. „Für die Wiesenvögel, die bundesweit immer seltener werden, sind die Bremer Feuchtgebiete zu einem bedeutenden Refugium geworden“, sagt Rode. Denn die Lebensräume der inzwischen stark bedrohten Kiebitze, Brachvögel, Rotschenkel, Uferschnepfen und Bekassinen sind in den letzten Jahren durch Verlust von Feuchtgebieten, Entwässerung von Wiesen, Landwirtschaft, Bebauung und Klimawandel zunehmend gefährdet. Rode: „Umso wichtiger ist es, gezielt Feuchtgebiete zu erhalten, wiederherzustellen und durch nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung zu fördern. Dank einer sehr guten Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft in Bremen haben wir entgegen dem bundesweiten Trend den Rückgang dieser Arten stoppen und die Bestände wieder deutlich vergrößern können.“

Jetzt im Winter sind in den Bremer Feuchtgebieten wie Blockland, Wümmewiesen, Werderland und Niedervieland oder auf der Weser im Bereich des Weserwehrs vor allem Zugvögel zu sehen, die Bremen auf ihren weiten Wanderungen zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten ansteuern und die Feuchtgebiete als Rastgebiet nutzen. Diese Vögel, darunter viele Enten- und Gänsearten, benötigen ruhige Gewässer und ungestörte Flächen, um sich während ihrer Reise auszuruhen, zu fressen und Energie zu tanken.

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