BUND Landesverband Bremen

Weltwassertag am 22. März: Wasser bleibt knapp / Jetzt Wassersparen!

18. März 2021 | Trinkwasser

BUND: Wassersituation in Bremen weiterhin angespannt / Wassersparmaßnahmen auch im Privaten flächendeckend umsetzen!

 (BUND Bremen e.V.)

Anlässlich des Weltwassertages am 22. März warnt der BUND Bremen vor einer erneuten Wasserknappheit in der Hansestadt. Denn auch Bremen hat in den letzten Jahren die Folgen der Trockenheit und hohen Temperaturen zu spüren bekommen. So rief im Sommer 2020 der Bremer Wasserversorger swb dazu auf, sparsam mit Trinkwasser umzugehen. Während der BUND, unterstützt vom Bremer Umweltressort, hilft, in öffentlichen Einrichtungen Wasser zu sparen, werden im Privaten Wassersparmaßnahmen noch viel zu wenig genutzt, so der Umweltverband. Der BUND appelliert deshalb an alle Bürger*innen, ganzjährig sorgsam mit der Ressource Trinkwasser umzugehen.

„Jede*r kann zu Hause mit einfachen Mitteln den Trinkwassergebrauch senken – mithilfe einfacher Verhaltensänderungen und gering-investiver Maßnahmen im Haushalt und im Garten“, erklärt Katharina Müller, Wasserexpertin beim BUND Bremen. „Wir haben bereits 2017 in einer Broschüre Maßnahmen zusammengestellt, mit deren Hilfe der eigene Trinkwassergebrauch auch in Bremen deutlich auf bis zu 87 Liter pro Tag und Person gesenkt werden kann.“ Wenn viele Menschen einen kleinen Beitrag leisten, sei das Einsparpotential enorm, so der BUND. Theoretisch könnten so mehrere Millionen Kubikmeter Trinkwasser jährlich eingespart werden. Das würde auch zu einer Entlastung des Wasserwerks Panzenberg bei Verden führen, aus dem Bremen fast ein Viertel seines Trinkwassers bezieht und wo die Förderung seit Jahrzehnten zu massiven Schädigungen von Umwelt und Natur führt. „Schon die Nutzung von Durchflussbegrenzern an Waschtischarmaturen und in der Dusche und die Nutzung einer Zweimengenspülung für die Toilette können den Wasserverbrauch erheblich senken“, betont Müller. Auch private Gärten haben unter der Trockenheit der vergangenen Jahre gelitten, wo in den letzten Sommern fast täglich gegossen werden musste. Die Gartenbesitzer*innen sollten daher ihre Gärten rechtzeitig gegen Trockenheit wappnen, empfiehlt der BUND. Müller: „Dazu gehören zum Beispiel Maßnahmen wie das Aufstellen von Regentonnen, aber auch die Beetbearbeitung kann dazu beitragen, Wasser im Boden zu halten, indem Beete gemulcht oder gehackt und der Humusgehalt im Boden erhöht wird.“ Auch die Wahl der Pflanzen und der Zeitpunkt des Auspflanzens könne helfen, den Garten widerstandsfähiger gegen Trockenheit zu machen. „Trinkwasser sollte im Garten nach Möglichkeit zum Gießen gar nicht zum Einsatz kommen“, appelliert die Wasser-Expertin. „Aber auch wer eine Grundwasserpumpe besitzt, sollte sorgsam mit dieser wertvollen Ressource umgehen.“

Der Dürremonitor des Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) zeigt schon jetzt wieder für große Teile Nord- und Nordostdeutschlands, dass gerade die tieferen Bodenschichten vielerorts weiterhin ungewöhnlich trocken sind und dort schon jetzt wieder Dürre herrscht. Sowohl Bremen als auch Niedersachsen verzeichneten in den vergangenen Jahren 2018 bis 2020 deutlich weniger Niederschlag als im Vergleich zum langjährigen Mittel (1981 bis 2010). 2018 waren es in Bremen über das Jahr nur 65 % des langjährigen Mittels, 2019 immerhin 87 % und 2020 78 %. Im Schnitt war es zudem deutlich wärmer als im Vergleichszeitraum und auch die Sonne schien deutlich mehr. Jüngst waren besonders September und November 2020 extrem trocken mit 40 bzw. 29 % Niederschlag des langjährigen Mittels. Der Nutzungsdruck auf das Grundwasser steigt gerade auch, wenn während anhaltender Trockenheit Felder beregnet werden müssen. Das Grundwasser wird stärker genutzt und regeneriert sich stellenweise weniger.

Erst im Dezember 2020 veröffentlichten zudem Forscher*innen des Alfred Wegener Instituts (AWI) und des UFZ eine Studie, aus der hervorgeht, dass der April in Mitteleuropa in den letzten 14 Jahren eine Schlüsselrolle in Bezug auf Dürreperioden spielte. Demzufolge sei der April in der Vergangenheit trockener gewesen als im Vergleichszeitraum von 1961 bis 1999. Ein weiteres entscheidendes Problem seien die vergleichsweise hohen Temperaturen, die zu einer starken Verdunstung der Bodenfeuchtigkeit schon im April führten und so die Weichen für die Trockenheit im Rest des Jahres stellten. Langfristig kann diese Entwicklung die Trinkwasserversorgung beeinträchtigen, befürchtet der BUND.

Weitere Infos und Tipps zum Wassersparen gibt es auf den Seiten des BUND Bremen unter www.bund-bremen.net/trinkwasser/ und in der BUND-Broschüre unter www.bund-bremen.net/fileadmin/bremen/Publikationen/Klima_und_Umweltschutz/Wasser_sparen_2017_final.pdf.

Bei Rückfragen: Katharina Müller, eMail: Katharina.Mueller(at)bund-bremen.net, (Rückruf erfolgt schnellstmöglich), Tel. 0421 79 00 244 (nur eingeschränkte Erreichbarkeit)

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