BUND Landesverband Bremen
Wespe

Keine Insekten mehr auf der Windschutzscheibe? Eigentlich doch gut, oder? Immerhin muss man nicht ständig die Scheibe säubern. Und es gibt vielleicht Hoffnung auf weniger Insektenstiche. Doch der Verlust an Insekten ist dramatisch. So schrumpft aktuell die artenreichste Tiergruppe massiv. In den letzten 27 Jahren nahm die Biomasse der Insekten um bis zu 75 Prozent ab. Über die Hälfte der heimischen Wildbienen ist in ihrem Bestand gefährdet.

Der BUND fordert von der Politik daher weitreichende, effektive und sofortige Maßnahmen für alle Insekten. Gerade für den Menschen ist der Schutz der kleinen Bestäuber überlebenswichtig. Zwei Drittel unserer Nahrungsmittel sind auf Bestäubung durch Insekten angewiesen. Die weltweite Bestäubungsleistung von Nutzpflanzen wird auf 200 bis 500 Milliarden Euro geschätzt. Ebenso wichtig ist die Bestäubung von Wildpflanzen, denn diese sind die Grundlage für sehr viele Insekten, Vögel und Säugetiere. Mit dem massenhaften Insektenschwund ist das Funktionieren des Ökosystems in Gefahr. Besonders in intensiven Agrarlandschaften ist die Artenvielfalt durch Monokulturen, Pestizideinsatz und den Verlust von Lebensräumen in einem großen Maße zurückgegangen. Selbst so manche Schutzgebiete funktionieren mittlerweile nicht mehr als Rettungsinseln für die Artenvielfalt.

Die wichtigsten Maßnahmen zum Schutz der kleinen Lebewesen sind die deutliche Reduktion der Pestizidmenge, das Verbot von bienengefährlichen Wirkstoffen wie Neonikotinoide und von Ackergiften wie Glyphosat sowie der Schutz und die Schaffung wichtiger Lebensräume wie Blühwiesen, Feldraine, Hecken und Streuobstwiesen. Aber auch im Garten und auf dem Balkon lassen sich die kleinen Krabbeltiere mit möglichst vielen blühenden Blumen-, Kräuter- oder Gemüsesorten fördern. Wer auf Dünger und Pestizide verzichtet und Wildblumen wachsen lässt, kann sich im Sommer über Hummeln, Schmetterlinge und Grashüpfer freuen. 

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