BUND Landesverband Bremen

Glockenblumen für die Bienen

Foto einer Mooshummel Mooshummel Männchen

„Pflanzen Sie überall Glockenblumen“, appelliert der Bremer Wildbienenexperte Helmut Riemann an die Bürger. „Wildbienen lieben alle Arten von Glockenblumen.“ In Bremen gibt es rund 150, in Niedersachsen sogar 360 Wildbienenarten. Die meisten von ihnen sind Einzelgängerinnen. Sie legen Brutzellen an, schaffen Proviant aus Pollen und Nektar heran, legen ein Ei hinein und verschließen die Brutzelle. Die aus dem Ei schlüpfende Larve frisst und häutet sich, verpuppt sich und schlüpft meist erst im darauffolgenden Jahr als Wildbiene. Da Wildbienen nur ein paar Wochen leben, bekommen sie ihre Brut niemals zu Gesicht. Die Hummeln, die auch zu den Wildbienen gehören, leben dagegen sozial. Die Königinnen überwintern und gründen im Frühjahr ein neues Volk.

Wildbienen steigern die Ernteerträge um ein Drittel und sichern durch ihre Bestäubung vier von fünf Wildpflanzenarten. Hummeln bestäuben auch bei schlechtem Wetter und sind fleißiger als Honigbienen. Sie sammeln länger pro Tag, weil sie morgens früher ausfliegen und abends in den kühlen Abendstunden länger sammeln. Hinzu kommt, dass die Plüschbrummer sehr schnell Nahrung für den Nachwuchs sammeln müssen, weil sie sonst durch ihr enormes Körpergewicht zu viel Energie durch ihre Flugaktivität verlieren. Die meisten Wildbienenarten stechen nicht. Ihr Stachel ist zu schwach, um in die Haut einzudringen. Die friedlichen Hummeln können stechen, tun dies aber nur, wenn sie eingequetscht werden.

Über die Hälfte der Wildbienen ist gefährdet. Dies gilt zum Beispiel auch für die seltene Mooshummel, die dank der blütenreichen Deiche vor kurzem in Bremen-Nord nachgewiesen wurde. Wildbienen und Hummeln lassen sich durch ein ausreichendes Blütenangebot im Garten und auf dem Balkon fördern. Neben der eingangs erwähnten Glockenblume stellen auch Ziest, Hornklee, Färberkamille, Hauhechel, Resede, Habichtskräuter und Flockenblumen, aber auch Kornelkirsche, Blutweiderich und Efeu eine wichtige Nahrungsgrundlage dar. Wichtig ist, dass die Blütezeiten der Pflanzen über das ganze Jahr verteilt sind. Wer darüber hinaus Bio-Produkte kauft, fördert die ökologische Landwirtschaft ohne Pestizide. 

 

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