BUND Landesverband Bremen

Grünt die Eiche vor der Esche…

Eiche  (Konevi auf Pixabay)

…gibt´s die große Wäsche!“, sagt eine alte Bauernregel. Ob das stimmt, können wir diesen Sommer verfolgen. Denn gerade treiben viele Eichen mit Macht aus, während die Eschen sich noch ein wenig Zeit lassen. Dass sich die Regel diesen Sommer bewahrheitet, wäre für die Bäume sehr gut, denn einen dritten Hitzesommer in Folge mit krassem Regendefizit über Monate, würden viele unserer grünen Sauerstoffspender wohl nicht überstehen. Das Frühjahr 2020 ist schon wieder so trocken, dass wir bereits im April von Dürre sprechen müssen. Aber wie das so mit Bauernregeln ist, auf sie ist nicht immer Verlass.

Um das aber überhaupt beurteilen zu können, müssen Eichen und Eschen erst unterschieden werden können. Das typische Eichenblatt, größte Breite im vorderen Drittel, kurviger (gelappter) Rand, am Stiel am schmalsten, sitzt bei der in Nordwestdeutschland dominierenden Stieleiche nahezu unmittelbar am Zweig ohne Blattstiel. Dafür sitzen die Früchte an Stielen. Das Eschenblatt ist dagegen gefiedert aus neun bis dreizehn einzelnen, eiförmig-lanzettlichen und fein gezähnten Fiederblättern, die links, rechts und an der Spitze des rund zwanzig Zentimeter langen Blattstiels sitzen. Dadurch wirken Eschen immer sehr licht. Sowohl Eiche als auch Esche wachsen zu bis zu 40 Meter hohen Bäumen mit mächtigen Kronen heran. Sie sind typische Waldbäume Mitteleuropas und wachsen vielfach in der Feldflur und dörflichen Stadträndern als Baumreihen oder Einzelbäume.


Mikrokosmos Altbaum

Während die Esche feuchte Standorte bevorzugt, wächst die Eiche auf fast allen Böden von nass-feucht bis trocken. Dass die eine Eiche immer schon voll ergrünt und die benachbarte immer noch kahl ist, ist genetisch fixiert und ermöglicht dem Eichenbestand, sich auf über Jahrzehnte ändernde Umweltbedingungen (längere oder kürzere Winter) einzustellen. Große alte Eschen und Eichen mit ihrer rauen, grobrissigen Borke bieten einer Vielzahl von Tieren Lebensraum. Stieleichen beherbergen dabei die artenreichste Begleitfauna mit weit mehr als tausend Arten von Käfern, Schmetterlingen, Blatt- und Gallwespen und vielen anderen Insekten, Spinnen, Schnecken…

Doch nicht nur die Dürre macht den Bäumen zu schaffen. Krankheiten kommen hinzu. Die Esche wird dabei von einer seit 2007 nachgewiesenen Pilzerkrankung heimgesucht, dem Eschentriebsterben, das ganze Bestände bedroht.

Falls sie mit ihren Kindern mehr zu Bäumen entdecken wollen, dann schauen sie hier.

Esche  (Hans Braxmeier)

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