BUND Landesverband Bremen

Mauersegler – bedrohte Flugkünstler

Mauerseegler  (Stefan Pfuetzke)

Als eine der am spätesten ankommenden Zugvögel trifft der Mauersegler (Apus apus) aus dem südlichen Afrika im Mai wieder bei uns ein. Dann hören wir ihre lauten Rufe und sehen die Trupps am Himmel. Mauersegler können bis zu 200 km/h schnell fliegen und von der Nahrungsaufnahme über die Paarung bis hin zum Schlaf findet alles in der Luft statt, nur zum Brüten landen sie. Doch die flinken Vögel sind in Gefahr: Ihre Brutstätten an Gebäuden werden oft infolge von Sanierungsarbeiten unbeabsichtigt vernichtet. Was viele nicht wissen: Mauerseglernester sind ganzjährig geschützt und dürfen weder entfernt noch der Einflug verschlossen werden. Dies ist nur mit einer Ausnahmegenehmigung der Naturschutzbehörde möglich. Trotzdem gehen immer mehr Brutplätze verloren, weshalb der Bestand an Mauerseglern, verstärkt durch das Insektensterben, abnimmt. Der BUND Bremen hat in Kooperation mit diversen Wohnungsbaugesellschaften in den letzten vier Jahren über 800 Vogelniststätten ausfindig gemacht. Es wurden im Land Bremen in dieser Zeit fast 1.400 Ersatznistkästen für Vögel geschaffen. Dies ist auch dringend notwendig, um den Abwärtstrend für Mauersegler, Spatz und Co aufzuhalten. Mauersegler sind als sogenannte Kulturfolger an den Menschen angepasst. Sie haben sich seit vielen Jahrhunderten auf das Brüten an Gebäuden spezialisiert und sind für ihr Überleben auf uns angewiesen. Sie sind extrem nistplatztreu und kehren stets zu ihren alten Brutplätzen zurück, die sie in kleinen Hohlräumen zum Beispiel unter Dachziegeln anlegen. Bei Gebäudeabriss, Umbau oder Sanierung gehen oft Brutplätze verloren. Da Mauersegler nur selten ein- und ausfliegen und fast keine Kotspuren hinterlassen, werden die Nester meist übersehen. Um dies zu verhindern, sollten am besten Bau- und Brutzeit getrennt und das Gebäude vorab begutachtet werden. Denn meistens lassen sich leicht Ersatznistkästen anbringen, die optisch unauffällig zum Beispiel in die Fassade integriert werden können und ein ebenso wichtiger Beitrag zum Erhalt dieser Flugkünstler sind wie naturnahes Grün mit hoher Insektenvielfalt.

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