BUND Landesverband Bremen

Klimawandel veranlasst Zugvögel zur verfrühten Rückkehr

19. Februar 2008 | Klimaschutz

Es ist nicht mehr weit bis zum Frühling und kaum wird es etwas wärmer sind die ersten Vögel schon aus ihren Überwinterungsgebieten zurückgekehrt. Die Amsel mit ihrem wohl tönenden Gezwitscher ebenso wie der Star und das Rotkehlchen sind bereits zu hören.

Allerdings nimmt der Klimawandel Einfluss auf das Erscheinen der Vögel, denn wenn es früher wärmer wird, kehren die Vögel auch früher wieder zurück. Beobachtungen der letzten 20 Jahre ergeben einen deutlichen Trend, dass Singvögel mittlerweile im Durchschnitt 10-14 Tage früher aus ihren Überwinterungsgebieten zurückkehren. Manche Vogelarten überwintern sogar direkt in ihren Brutgebieten, fliegen also gar nicht erst los, weil die Winter so mild geworden sind. Natürlich können einzelne Jahre von diesem Trend abweichen, denn z.B. ein verspäteter Wintereinbruch kann durchaus dafür sorgen, dass die Vögel noch etwas länger im Süden ausharren. Durch die globale Erwärmung verschiebt sich also die Ankunftszeit der Singvögel, was große Auswirkungen auf den Brutzyklus aller Vögel hat. Viele Zugvögel kehren zwar früher wieder zurück und fangen früher an zu brüten, jedoch noch einiges später als die Standvögel, die die milden Winter leichter überstehen. Sie können aufgrund ihrer besseren körperlichen Verfassung schneller mit dem Brutgeschäft beginnen und haben außerdem den Vorteil, dass sie die Auswahl bei der Brutplatzwahl haben. Wenn die Zugvögel zurückkommen, sind bereits viele Nistgelegenheiten besetzt. Hierbei haben die Langstreckenzieher mehr Probleme als Kurzstreckenzieher, da diese teilweise das Verhalten der Standvögel übernehmen und nicht mehr so weit fliegen oder den Vogelzug gar vollständig auslassen. Dies führt zu einer Wandlung der Vogelgemeinschaft, d.h. die Bestände vieler Standvögel und Kurzstreckenzieher nehmen zu, während die der Langstreckenzieher eher abnehmen.

Nichtsdestotrotz gibt es noch eine große Artenvielfalt an Singvögeln, die jetzt im Frühjahr beginnen mit ihrem Gezwitscher für Frühlingsgefühle zu sorgen. Die Singdrossel kommt jetzt gerade um die Monatswende Februar/März zurück. Die unverwechselbaren, kurzen und klaren Melodien, die der Vogel 2-4-mal wiederholt, sind also Anfang März in Bremen zu hören. Auch der Zilpzalp beginnt Anfang März mit dem monotonen Singen seines Namens. Das unverkennbare „zilp-zalp-zilp-zalp“ ist für den Namen des Singvogels verantwortlich. Erst ab der nächsten Monatswende, sprich Ende März/Anfang April, bis Anfang Mai erscheint der größte Teil der Singvögel wie z.B. Rauchschwalbe, Mönchsgrasmücke und die Nachtigall, die wegen ihres kräftigen, volltönenden Gesangs vermutlich am heißesten erwartet wird. Zum Schluss kommt der Mauersegler, dessen Kreischen während seiner rasanten Gruppenflüge die Frühsommerabende in der Stadt kennzeichnet.


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