BUND Landesverband Bremen

Es tschilpt in Hecken und vom Dach herunter

Die geschwätzigen Haussperlinge, besser bekannt als Spatzen, sind jetzt mit ihrem Brutgeschäft beschäftigt. Als Höhlenbrüter nutzen sie gerne Nistplätze unter Dachziegeln und Hohlräumen an Fassaden. Oft sieht man sie auf den Regenrinnen in der Nähe ihres Nests sitzen oder hört sie in nahegelegenen Hecken oder Sträuchern tschilpen.

Spatzen sind sehr gesellig. Die Paare bleiben gerne ein Leben lang zusammen. Sie sind äußerst standorttreu und nutzen meist die gleichen Nistplätze immer wieder. Obwohl sie in der Brutzeit von März bis August in guten Jahren drei bis vier Jahresbruten großziehen können, stehen Haussperlinge inzwischen auf der so genannten Vorwarnliste. Ihnen fehlen Nistmöglichkeiten, denn immer mehr Dächer werden saniert und Hohlräume verschlossen. Im schlimmsten Fall werden dabei nicht nur die Brutplätze zerstört, sondern sogar Gelege oder Jungvögel getötet. Was viele nicht wissen: auch außerhalb der Brutsaison sind die Niststätten streng geschützt und dürfen nicht entfernt oder der Zugang verschlossen werden. Und das mit gutem Grund; denn der Verlust von geeigneten Quartieren kann zu starken Bestandsrückgängen in den Städten führen. Abhilfe schaffen hier Ersatznistkästen, die bei einer Sanierung z.B. so in den Dachkasten oder in das Wärmedämmverbundsystem integriert werden, dass von außen nur noch das Einflugloch zu sehen ist.

Ein weiterer Gefährdungsfaktor ist der Mangel an Insekten zur Kükenaufzucht. Eine naturnahe, artenreiche Bepflanzung von Gärten und städtischen Grünflächen ist wichtig, um Insekten zu fördern. Auch Hecken, Efeu und dichte Sträucher sind für den Spatz, der durchaus anspruchsvoll ist, wichtig. Je dichter, breiter und höher solche Schutzgehölze sind, desto interessanter sind sie als Versammlungs- und Ruheorte für Spatzen. Hierfür eignen sich am besten heimische Gehölze wie Liguster, Weißdorn, Berberitze oder verschiedene Rosenarten wie Hunds- oder Weinrosen. Der geeignete Spatzenlebensraum umfasst nicht nur Nistmöglichkeiten in nIschen am Gebäude. Auch Hecken, Sämereien, Insekten und am besten noch eine Sandbademöglichkeit in der Nähe sollten unbedingt vorhanden sein bzw. gefördert werden.

Haussperling  (Georg Wietschorke)

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