BUND Landesverband Bremen

Die gelbe Brautschau-Patrouille ist unterwegs

Zitronenfalter  (Georg Wietschorke)

Wenn zu Frühlingsbeginn die ersten warme Tage mit ihrem Sonnenschein locken, machen sich auch die Zitronenfalter auf den Weg. Die großen gelben Schmetterlinge die jetzt durch die Gärten fliegen, sind die Männchen auf Brautschau. Sie patrouillieren an Gebüschen und Hecken entlang durch die Parks und Gärten und suchen nach den grünlich-weißen Weibchen. Die Zitronenfalter werden fast ein Jahr alt und leben damit am längsten unter allen mitteleuropäischen Schmetterlingsarten. Wenn die Weibchen im April ihre Eier an Kreuzdorngewächsen abgelegt haben, brauchen die perfekt getarnten grünen Raupen drei bis vier Monate zum Fressen an den Blättern des Faulbaums, bevor sie sich in der Puppe zum Schmetterling verwandeln.

Der junge Zitronenfalter schlüpft im Juli, saugt an rötlichen Blüten und geht noch im Sommer an seinen Winterruheplatz. Frei am Stamm oder im Geäst eines Baumes oder Busches oder am Boden in der Laubstreu wartet er dann auf das nächste Frühjahr, um dann mit der Brautschau zu beginnen. Bis minus 20 Grad Celsius übersteht er den winterlichen Frost, wenn es denn überhaupt noch welchen gibt. Dies wird ihm durch Einlagerung von Glycerin und anderen chemischen Substanzen möglich, die den Gefrierpunkt der Körperflüssigkeiten so weit absenken. Nach der Winterruhe brauchen die Falter wieder Nahrung und fliegen dazu früh blühende Nektarspender wie Lerchensporn, Seidelbast und Lungenkraut an. Wer einen Faulbaum oder Kreuzdornbusch im Garten hat oder am Wegesrand entdeckt, kann in einigen Wochen mit etwas Glück und genauem Hinsehen an der Blattunterseite die Raupen entdecken.

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