BUND Landesverband Bremen

Der Zaunkönig. Klein, aber „Oho“

Zaunkönig  (marliesplatvoet auf Pixabay)

Still zu sitzen ist so gar nicht sein Ding, nur beim Singen, da hält er inne. Von einer erhöhten Warte aus ertönt sein Gesang erstaunlich kräftig und weit. Der Zaunkönig zählt zu den kleinsten Vögeln Europas, er wiegt gerade mal zwischen neun und elf Gramm. Seine sehr kleine, kugelige Gestalt und der kurze, gestelzte Schwanz, der sehr häufig aufrecht getragen wird, machen ihn zu einem leicht zu erkennenden Vogel. Sein Name „Troglodytes troglodytes“ geht auf das griechische Wort "troglodyt" - Höhlenbewohner - zurück und ist eigentlich etwas irreführend, denn Zaunkönige bewohnen nur selten Höhlen. Typisch sind die Kugelnester mit seitlichem Eingang, meist gut versteckt in Bodennähe, gestapeltem Holz oder in kleinen natürliche Höhlen unter Baumwurzeln. Der Nestbau beim Zaunkönig ist übrigens reine Männersache. Um den Weibchen zu imponieren, baut dieser zierliche Vogel sogar mehrere Nester zur Auswahl. Erst dann lassen sich die wählerischen Weibchen zur Paarung gewinnen. Sind mehrere Weibchen interessiert, lässt er sich das auch nicht entgehen und gründet gleich ein paar „Familien“. So sind einige Weibchen alleinerziehend. Um alle Jungtiere kann er sich dann nicht mehr kümmern. Die Eier werden meist Anfang Mai gelegt, gewöhnlich fünf bis acht, und ungefähr zwei Wochen lang bebrütet. Der ganz kugelig wirkende Zaunkönig ist ein typischer Waldbewohner, der im Unterwuchs oder am Boden kleine Insekten, Spinnen und Würmer jagt. Er hält sich gerne in Gewässernähe auf, um seinen Speisezettel ab und zu durch einige kleine Wassertiere zu bereichern. Im Spätherbst, wenn tierische Nahrung knapp wird, werden gern auch Beeren verzehrt. Zaunkönige sind aufgrund ihrer großen Anpassungsfähigkeit auch Stadtvögel. In Gärten, Parks und Gehölzen, auch in dicht bebauten Zentren können sie sich behaupten. Sie sind in Bremen fast flächendeckend vertreten.

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