BUND Landesverband Bremen

Energieeffizienz

Die Energiewende kann nur naturverträglich, ressourcenschonend, sicher und relativ kostengünstig realisiert werden, wenn mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien auch der Energieverbrauch mindestens um die Hälfte sinkt. Die Bundesregierung hat sich zwar zum Ziel gesetzt, den Primärenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent (gegenüber 2008) und bis zum Jahr 2050 um 50 Prozent zu vermindern. Um dieses Ziel zu erreichen, reichen die bisherigen Maßnahmen nicht aus. Der BUND fordert, dass bis 2050 alle Gebäude klimaneutral und ressourcenschonend modernisiert sein müssen. Hierzu schlägt der BUND in seinem Positionspapier ein ganzes Maßnahmenbündel vor. Auch das Potenzial zur Stromeffizienz ist bei Weitem noch nicht ausgeschöpft worden. Um den Vorsatz der Bundesregierung, den Stromverbrauch bis 2020 um 10 Prozent und bis 2050 um 25 Prozent zu verringern, muss auch hier entschieden mehr getan werden und Effizienzfahrpläne entwickelt und umgesetzt werden.

Mitmachen - Energieeinsparung kommt nicht nur der Umwelt zugute, sondern auch dem eigenen Geldbeutel. Mit den folgenden Tipps, können Sie Strom-, Wasser- und Heizkosten sparen.

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Einfach öfter ausschalten

  • Leere beleuchtete Räume oder TV-Geräte ohne Zuschauer*innen sind ebenso Stromverschwendung wie Untertischboiler, die den ganzen Tag Warmwasser vorhalten und stetig nachheizen. 
Augen auf beim Gerätekauf

  • Bei vielen elektronischen Geräten wie  Fernseher, Computer etc. lässt sich durch die richtige Kaufentscheidung Energie sparen. Fernseher werden immer größer, doch große Fernseher benötigen bis zu 400 Kilowattstunden jährlich bei täglicher Nutzung von vier Stunden. Mithilfe der Energieverbrauchskennzeichnung können Sie vergleichen welches Gerät effizienter ist. Mit einem Fernsehgerät der Energieeffizienzklasse A+ können Sie z. B. 10 Prozent des Stromverbrauchs eingesparen. Auf der Webseite Ecotopten (www.ecotopten.de) finden Sie gute Hilfestellungen.

  • Viele Geräte wie Computer, Monitore und Drucker sind heutzutage noch mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet. Sie sollten darauf achten, Geräte zu kaufen, dessen Ausstattung für Ihre Nutzungsweise zutreffend ist. Bei Computern gilt, je besser die Leistung (insb. schnelle Prozessoren), umso größer der Energieverbrauch. Wählen Sie also einen Computer, dessen Leistung zu Ihren Anforderungen passt. Computer sollten außerdem, da sie in der Herstellung umweltbelastend sind, so lange wie möglich verwendet werden.

  • Bei Mobiltelefonen können Sie zusätzlich auf eine recyclinggerechte Konstruktion ohne umweltbelastende Materialien achten. 

  • Ältere Haushaltsgeräte, die eine Standby-Funktion haben, sollten an eine schaltbare Steckdosenleiste angeschlossen werden, um die Geräte (z. B. Fernseher, Computerbildschirm, Lautsprecher etc.) wirklich abschalten zu können und somit den Stromverbrauch zu reduzieren. Bei neueren Geräten ist der Stromverbrauch der Standby-Funktion bereits gering. Außerdem sollte nach vollständigem Aufladen von Geräten das Ladekabel entfernt werden.

  • Ein Gerät ist sparsamer als zwei einzelne Geräte. Gemeinschaftlich genutzte Geräte sparen Ressourcen in der Herstellung.  
Wäsche waschen und trocknen

Wäsche ist heute meist nur leicht bis normal verschmutzt und wird auch bei niedrigeren Waschtemperaturen (hygienisch) sauber. Bei einem Temperaturwechsel von 60 Grad auf 40 Grad können je nach Alter der Waschmaschine pro Waschgang rund 45 Prozent des Stroms eingespart werden, bei einem Wechsel von 40 Grad auf 30 Grad sind es zwischen 30 und 40 Prozent. Am effizientesten ist die Waschmaschine, wenn sie voll ist. Eine Vorwäsche ist nur bei stark verschmutzter Wäsche sinnvoll. Mittlerweile gibt es Waschmittel, die das Wäsche waschen schon ab 20 Grad ermöglichen. Achten Sie beim Kauf einer neuen Waschmaschine auf das Energielabel A+++.

Wäsche ist nach dem Einsatz im Trockner schnell bereit, aber verbraucht viel Energie – im Durchschnitt etwa dreimal so viel wie eine Waschmaschine. Kondensationstrockner mit Wärmepumpe erreichen Energieeffizienzklasse A+++. Andere Kondensations- und Ablufttrockner verbrauchen wesentlich mehr Strom. Am umweltfreundlichsten ist aber nach wie vor die gute Wäscheleine. 

Clever kühlen

  • Kühl- und Gefrierschränke sind wahre „Stromfresser“. Deshalb lässt sich auch hier leicht Energie sparen, indem die Standortwahl der Geräte berücksichtigt wird. Kühl- und Gefrierschränke, die an einem kühlen Ort stehen, verbrauchen deutlich weniger Strom. Bei Kühlschränken sollte auf die Energieeffizienzklasse geachtet werden: Die Klassen A++ und A+++ versprechen dabei eine hohe Effizienz bei geringem Stromverbrauch.

  • Kühlschränke sollten immer der Größe des Haushaltes angepasst sein. Das heißt vermeiden Sie übermäßig große Kühlschränke, da größere Geräte mehr Strom verbrauchen.

  • Bei längerer Abwesenheit, wie Urlaub sollten die Geräte generell abgetaut und ausgeschaltet werden. 
  • Bei Kühl- und Gefrierschränken sollten Sie regelmäßig darauf achten, dass sich keine Eisschicht bildet, da diese den Stromverbrauch erhöht. Hat sich eine Eisschicht gebildet, sollte das Gerät abgetaut werden.

     
Energiesparendes Kochen

 Auch bei der Zubereitung der täglichen Mahlzeit lässt sich Energie sparen. Das Vorheizen des Backofens ist meist unnötig. Nutzen Sie die Nachhitze. Schnellkochtöpfe sind energiesparend. Kochen Sie außerdem mit Deckel auf dem Topf, da so weniger Energie benötigt wird. Für das Wasserkochen, z. B. für die Nudeln, empfiehlt sich der Wasserkocher - außer Sie haben einen Gasherd. Bei kleinen Mahlzeiten für eine Person ist die Mikrowelle energiesparender als der Herd. 

Richtiges Heizen und Lüften

  • Wenn Sie zu Hause oder im Büro während der Heizperiode lüften, dann empfiehlt sich das sogenannte Stoßlüften, d.h. Fenster und Türen weit öffnen und für 5 bis 10 Minuten lüften. So kühlen die Gegenstände, die ebenfalls Wärme speichern, nicht aus. Bei gekippten Fenstern ist der Luftaustausch viel zu gering. Dabei sollten Sie die Heizkörper ausschalten, d.h. die Heizkörperventile schließen. Das Heizen mit elektrischen Heizkörpern oder Heizlüftern ist sehr ineffizient und außerdem noch teuer.

  • Pulli an und Heizung runter: Wird die Raumtemperatur um 1 Grad gesenkt, so können 6 Prozent Heizwärme gespart werden. Je nach Dämmzustand des Gebäudes sollten die Räume, z.B. in der Nacht oder im Urlaub jedoch immer auf 14 bis 16 Grad gehalten werden.

  • Ihre Heizkörper "gluckern“? Dann befindet sich Luft im Radiator - schlecht für den Heizvorgang, da der Heizkörper nicht mehr richtig warm wird. Entlüften Sie Ihre Heizkörper sobald die Heizperiode beginnt. 
Leuchtmittel

Ersetzen Sie Ihre Leuchtmittel durch LEDs. Hochwertige LEDs können bis zu 80 Prozent Energie gegenüber alten Glühbirnen sparen und haben eine lange  Lebensdauer, je nachdem wie lang die LED am Tag brennt. Dabei werden sie preisgünstiger und dank technischer Weiterentwicklung besser. LEDs werden sofort hell und sind auch dimmbar erhältlich. Zudem haben LEDs eine gute Schaltfestigkeit, das heißt sie können beim Einschalten nicht durchbrennen. Beim Kauf sollten Sie auf einen Farbwiedergabeindex von mindestens 80 Ra achten.

Hochvolt-Halogenlampen sind bereits seit September 2016 nicht mehr im europäischen Handel erhältlich. Im Jahr 2018 werden auch HV-Halogenlampen ohne Reflektor und für Niedervolt- (12V-) Halogenlampen nicht mehr angeboten. Es empfiehlt sich schon jetzt auf LED umzurüsten, wenn Leuchtmittel defekt sind oder täglich viele Stunden genutzt werden.  

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